Sächsische Schweiz: Wo Caspar David Friedrich seine ideale Landschaft fand
  Sächsische Schweiz: Wo Caspar David Friedrich seine ideale Landschaft fand

26. Juni 2025

Sächsische Schweiz: Wo Caspar David Friedrich seine ideale Landschaft fand

Mächtige Tafelberge, wilde Schluchten, Burgen und bizarre Felsen zogen den Maler immer wieder in das Elbsandsteingebirge, in dem er das Ideal einer romantischen Landschaft fand. Seine Skizzen, Zeichnungen und Gemälde begeistern noch immer Kunstfreunde aus aller Welt. Sonderausstellungen anlässlich seines 250. Geburtstages in 2024 konnten Besucherrekorde vermelden. Viele seiner Werke sind aber auch danach beispielsweise in der Dresdner Galerie Neue Meister und im Kupferstich-Kabinett zu sehen.

Die Romantik scheint im Zeitalter der KI und einer allgegenwärtigen digitalen Erreichbarkeit eine Renaissance zu erleben. Viele Menschen suchen einen Gegenpol zur täglichen Hektik und so ist es kaum verwunderlich, dass sie sich gerade von Friedrichs Werken zu emotionaler Ruhe, innerer Einkehr und zur Rückbesinnung auf die Schönheit und Erhabenheit der Natur inspirieren lassen.

Mehr als 40 Jahre lebte Caspar David Friedrich in Dresden. Foto von Alexander Kassner

Kaum ein Einwohner Dresdens verbirgt seine Begeisterung, kommt man auf den großen Maler zu sprechen, der rund 40 Jahre in der Stadt verbrachte, hier die Romantik entdeckte und nahezu alle Gemälde schuf, die ihm zu Weltenruhm verhalfen. 1816 wurde er zum außerordentlichen Professor an der Kunstakademie ernannt, die sich nur einen Steinwurf von seiner Wohnung entfernt befand. Leider fiel das Wohnhaus dem 2. Weltkrieg zum Opfer, doch das Kügelgenhaus in der Hauptstraße 13, in dem der Maler enge Kontakte zu Künstlerkollegen pflegte, ist für Besucher in renovierter Pracht geöffnet. Maler, Musiker und Autoren trafen sich hier an Salonabenden, um gemeinsam zu musizieren, zu philosophieren und Freundschaften zu schließen. Schließlich endet eine Spurensuche in Dresden auf dem Trinitatisfriedhof, auf dem CDF seine letzte Ruhestätte fand.

Friedrich verstand es oft in meisterhafter Weise, den Betrachter in sein Bild hineinzuziehen. Steht man vor so herausragenden Werken, wie der „Wanderer über dem Nebelmeer“, „Felsenlandschaft im Elbsandsteingebirge“ oder „Felsentor im Uttewalder Grund“, so spürt man bald das Verlangen, die gemalten Orte selbst aufzusuchen. Doch die Malpraxis des Künstlers, Objektfragmente von unterschiedlichen Orten in einem Werk zu vereinen, macht diese Suche nicht einfach. Wanderführer-Autor Frank Richter stellte sich über viele Jahre dieser Herausforderung. „Es ist belegt, dass Caspar David Friedrich 22 Mal zu Fuß das Elbsandsteingebirge besuchte und vieles deutet darauf hin, dass er zuweilen in Lohmen nächtigte“, resümiert Richter nach aufwendigen Recherchen und ergänzt: „Die einfachste Art, den Spuren Friedrichs und anderer Maler der Romantik zu folgen, ist eine Wanderung entlang des gekennzeichneten, 116 Kilometer langen Malerweges durch das Elbsandsteingebirge, was auch in Etappen möglich ist.“

Eine Karte des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz (saechsische-schweiz.de) erleichtert jetzt die Suche nach den schönsten Orten, die Caspar David Friedrich als Motive dienten. Die Wegstrecken kann man sich selbst nach persönlicher Kondition zusammenstellen, wobei fünf Wanderungen besonders empfehlenswert sind.

Der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz, Tino Richter, an der Friedrich-Stele in Krippen. Foto von Alexander Kassner

Der Caspar-Davids-Friedrich-Weg

Die Tour von Ort zu Ort beginnt in Krippen, dem Startpunkt des in diesem Jahr neu gekennzeichneten, 15 Kilometer langen Caspar-David-Friedrich-Weges. Von der Gedenkstele inmitten des Ortes geht es mit Gästeführerin Hanka Oswian hinauf in die Bergwelt. Dabei erfahren ihre Gäste, dass der Maler im Jahr 1813 auf der Flucht vor den napoleonischen Truppen mehrere Monate in Krippen verbrachte und sich von der umgebenden Felsenwelt inspirieren ließ.

Am Fuß der Kaiserkrone kann man die Felskuppe des Wanderers über dem Nebelmeer erklimmen. Foto von Alexander Kassner

Am Fuße der Kaiserkrone im nahen Reinhardtsdorf-Schöna angelangt, lässt sich die felsige Kuppe besteigen, auf den Friedrich seinen Wanderer im Nebelmeer positionierte. Scheut man den Aufstieg zum Gipfel der Kaiserkrone nicht, eröffnet sich ein Panoramablick auf den ebenfalls im Bild festgehaltenen Zirkelstein und den Rosenberg. Tief unten im Tal schlängelt sich die Elbe durch die Landschaft, an deren Ufer eine Regionalbahn durch das Tal pendelt. ...

Den kompletten Artikel könnt ihr in der Ausgabe 2/2025 des Reisemagazins 360° HeimatReisen nachlesen.

Informationen:

Beitragsbild: Die Maler der Romantik machten das Elbsandsteingebirge bekannt und förderten so auch die touristische Erschließung. Foto von Alexander Kassner

Lesetipp: Sächsische Schweiz – HEIMATREISEN Ausgabe 2/2025

In dieser Ausgabe des ePaper Magazins 360° HeimatReisen haben wir die Sächsische Schweiz auf 20 Seiten in den Fokus genommen. Die Region südöstlich von Dresden ist ein ausgewiesenes Paradies für Naturliebhaber, Wanderer und Kulturinteressierte. Schon der Maler Caspar David Friedrich ließ sich von der romantischen Landschaft des Elbsandsteingebirges immer wieder in seinen Bann ziehen. 22 Mal besuchte er nachweislich die Region, für zahlreiche seiner herausragenden Werke hat er sich von den traumhaften Landschaften der Sächsischen Schweiz inspirieren lassen. Michael Juhran nimmt uns in seinem Beitrag mit auf zahlreiche Wanderungen, auf denen wir den Spuren des Malers folgen können. Verena Schmidt, gebürtige Dresdnerin, lädt uns dann zunächst auf eine Fahrt mit dem historischen Schaufelraddampfer „Kurort Rathen“ auf der Elbe ein, bevor sie uns anschließend mit dem Schloss Weesenstein, etwa zehn Kilometer südwestlich von Pirna gelegen, das aufregendste Erlebnisschloss Sachsens vorstellt. Zum Schluss der Reise erwandern wir mit Franz Hasse auf einer knapp zehn Kilometer langen Rundtour von Königstein aus den Pfaffenstein und entdecken dabei sowohl die größte Höhle der Sächsischen Schweiz, den Diebskeller, als auch die markante Felsnadel Barbarine. Ans Herz möchten wir Ihnen auch einen Besuch in Celle legen, die Stadt, die auch die Titelseite unseres Magazins schmückt. In der grünsten Stadt Niedersachsens erwartet Sie das mit fast 500 aufwändig restaurierten und denkmalgeschützten Häusern größte geschlossene Fachwerk-Ensemble in Deutschland. Dazu locken das prachtvolle Schloss Celle, zahlreiche Bauwerke der Bauhaus-Architektur, der Französische Garten und das Südliche Tor zum Wanderparadies Lüneburger Heide. Hier startet bzw. endet unter anderem auch der Heidschnuckenweg, der auf einer Länge von 223 Kilometern durch die Lüneburger Heide führt. Das andere Ende des Heidschnuckenweges liegt in der Fischbeker Heide, südlich von Hamburg, die unsere Autorin Katrin Brahner für uns besucht hat, ein echtes Naturparadies, das mit sandigen Hügeln und grünen Wäldern zum Ruhetanken und Abschalten einlädt. Natur pur erwartet uns auch am Altrhein, dem „Amazonas Deutschlands“, den Alexa Christ für uns besucht hat. Hier in der Südpfalz, ganz nah an der Grenze zu Frankreich, erwarten uns undurchdringlicher Urwald, mäandernde Flussarme sowie seltene Vogel-, Amphibien- und Fischarten. Nach so viel Natur freuen wir uns auf einen Besuch in Weimar, wo wir überraschenden Spuren Johann Wolfgang von Goethes folgen und auf einen bierseligen Abstecher mit Jochen Müssig nach Prag. Das digitale Magazin 360° HeimatReisen stellt vierteljährlich Reiseziele in Deutschland, Österreich und der Schweiz für die schönsten Zeiten des Jahres vor, sei es für einen Tagesausflug, für ein (verlängertes) Wochenende oder auch für einen ausgedehnten Urlaub. Der inhaltliche Fokus liegt dabei auf individuellen und nachhaltigen Reiseerlebnissen, insbesondere in Regionen abseits der ausgetretenen Pfade.

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