Normandie: 48 Stunden in Alençon

09. November 2023

Normandie: 48 Stunden in Alençon

Lust auf ein Reiseziel im Grünen, um fernab vom Alltag zu entspannen? Auf geht's nach Alençon in der Normandie! Diese kleine Stadt mit 30.000 Einwohnern, die 2,5 Stunden von Paris entfernt liegt und als ´Site Patrimonial Remarquable´ für ihr bemerkenswertes Kulturerbe eingestuft ist, weiß zu überraschen. Was sollte man sich bei einem zweitägigen Aufenthalt in der ehemaligen Stadt der Herzöge unbedingt anschauen? Hier kommen unsere Vorschläge!

Tag 1

Vormittags: Ein Bummel über den Markt im Stadtzentrum, der donnerstags- und samstagsmorgens ein Muss für die Bewohner von Alençon ist. Hier findet sich alles, was man für einen leckeren Picknickkorb mit lokalen Produkten braucht: Getränke ´made in Normandie´ wie ´Poiré´, ´Cidre´ oder Bier, frisches Brot, Käse, Obst und Gemüse, Fleisch, Pasteten, Honig und vieles mehr. Vor Ort kann verkostet oder natürlich ein Mitbringsel für zuhause eingekauft werden. Der Markt findet sich am Fuße der Basilika Notre Dame, deren Portal im Stil der Flamboyant-Gotik zu den schönsten der Normandie zählt.

Laden Sie die LEGENDR-App herunter oder holen Sie sich Ihren Stadtplan (auf Französisch, Englisch und Deutsch erhältlich - 1 €) im Fremdenverkehrsamt ab, das sich im ´Maison d'Ozé´ am Place de la Magdeleine befindet, und entdecken Sie die spannende Geschichte dieser Stadt, die im Mittelalter ihren Aufschwung erlebte. Danach geht es weiter durch die ´Grande Rue´ zum Viertel Saint-Léonard, wo die ältesten Häuser von Alençon zu finden sind: Fachwerkhäuser, versteckte gepflasterte Höfe, das Schloss der Herzöge... So viele Schätze, die sich heute zwischen den Restaurants und Boutiquen des Viertels zeigen.

Foto: Pascal Beltrami

Mittags: Laufen macht hungrig! Was liegt da näher als ein Feinschmeckerstopp im "Le Bistrot" (Gault et Millau), einem kleinen, im Stil eines Lyoner Bouchon dekorierten Restaurant, oder im "Haut Ministère", das leckere Schnitzel "à la normande" (mit Sahne-Pilzsoße) anbietet.

Nachmittags: Ein Besuch im Musée des Beaux-Arts et de la Dentelle (Museum der Schönen Künste und der Spitze) gehört auf jeden Fall zu einem Besuch in Alençon dazu: Das Museum beherbergt außergewöhnliche Sammlungen. Eine Abteilung widmet sich der Geschichte der Dentelle au ´Point d'Alençon´, d.h. dem Nähen von Spitze. Dieses weltweit einzigartige Know-how wurde in die Liste des UNESCO-Welterbe aufgenommen, und das aus gutem Grund: 15 Stunden Arbeit sind nötig, um einen einzigen Quadratzentimeter herzustellen. Sehenswert ist der 3,50 m lange Brautschleier, ein seltenes Werk, für das fast 500.000 Arbeitsstunden aufgewendet wurden.

Unbedingt besuchen sollte man das Geburtshaus der heiligen Theresa, der vielleicht bekanntesten Heiligen der Welt. Ihre Eltern, Louis und Zélie, sind das einzige Paar, das 2015 heiliggesprochen wurde. Das Haus der Familien ist reich an Geheimnissen und Geschichten. Es gewährt einen Einblick in die Privatsphäre dieser gewöhnlichen Familie mit ihrem außergewöhnlichen Schicksal.

Abends: Zum Ende des Tages und Sie machen es sich in einem Hotel im Stadtzentrum (Ibis, Hôtel des Ducs), einem Gästezimmer (Les Deux Marguerite) oder einer Ferienwohnung (Les 3 petites pommes) gemütlich. Lassen Sie sich anschließend mit der Küche der jungen Köche und Köchinnen verwöhnen! Ob im Restaurant "La Suite", das für seine moderne und delikate Küche mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde, oder in den Restaurants "L'évidence" oder "Chez Fano" mit einer kreativen Gourmetküche - hier ist alles vereint, um auch die größten Feinschmecker zu begeistern.

Tag 2

Saint-Céneri-le-Gérei. Foto: Pascal Beltrami

Morgens: am nächsten Tag geht es nach Saint-Céneri-le-Gérei, einem der schönsten Dörfer Frankreichs, das in der Natur im Herzen der ´Alpes Mancelles´ liegt. Ein Spaziergang durch die Gassen dieses kleinen Dorfes lässt die Geheimnisse und Anekdoten erahnen. In der Herberge der Schwestern Moisy sollten Sie sich die ´Salle des décapités´ (dt. Zimmer der Enthaupteten) ansehen. Der Name geht auf die Pariser Malern des 19. Jahrhunderts zurück, die hier einst regelmäßig den Sommer verbrachten. Der einzigartige Raum zeigt wie in einem chinesischen Schattenschnitt 66 Profile von Malern, Einwohnern und Reisenden. In der Saint-Céneri gewidmeten Kapelle sieht man eine Statue des Heiligen, der im 7. Jahrhundert das Dorf gründete. Die Legende besagt, dass junge Mädchen auf der Suche nach einem Ehemann eine Nadel in seine Füße stechen, damit er ihre Wünsche erfülle.
Neugierige und Kunstliebhaber sollten auch die Türen der zahlreichen Künstlerateliers aufstoßen, wie zum Beispiel das von Amélie Romet, die Sie herzlich willkommen heißen wird. Sie ist Künstlerin mit Leib und Seele und malt Landschaften, Natur und Tiere.

Mittags: Ein gutes Glas lokalen Cidre und eine saisonale Küche kann man in "La Maison du Gasseau", einige Kilometer vom Dorf entfernt, genießen. Auf diesem Anwesen liegt die Terrasse mitten in der Natur. Für Kinder ist der Baumkletterpark gleich nebenan!

Foto: Pascal Beltrami

Nachmittags: Jetzt gilt es, die Wanderschuhe zu schnüren und die Gegend zu erkunden. "Trotté par la Corniche" ist ein 5 km langer Rundweg, der den schönsten Blick auf das Dorf Saint-Céneri bietet. Dann geht es weiter zu den Jardins de la Mansonière, wo Ihnen ein Ehepaar mit einer großen Leidenschaft für´s Gärtnern 15 individuelle Gärten präsentiert, deren Stil zwischen Rosengarten, asiatischem Garten und Duftgarten abwechselt. Ein zarter Duft, der dieses schöne zweitägige Programm abrundet.

Wie kommt man dorthin? Mit dem Zug (2 Stunden von Paris mit Umsteigen im Bahnhof von Le Mans), mit dem Flugzeug oder Auto (2,5 Stunden von den Pariser Flughäfen), mit dem Fahrrad (Etappe der Véloscénie, einer 450 km langen Fahrradroute, die Paris mit dem Mont-Saint-Michel verbindet).

Praktische Informationen: www.visitalencon.com  

Beitragsbild: Der Markt von Alençon. Foto: Pascal Beltrami

Buchtipp

Normandie – 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade, weitere Informationen: https://360grad-medienshop.de/normandie

Über das Buch: Die Netflix-Serie „Lupin“ hat die Normandie zu einem touristischen Hotspot gemacht. Bei den 50 Tipps in diesem Buch treffen Sie garantiert keine Massen, sondern erleben die zahlreichen Facetten einer Normandie, die hinter jeder Biegung neue Erlebnisse und Überraschungen bereithält. Und vor allem eines ist: „insolite“, wie die Franzosen sagen – ursprünglich, authentisch und wunderschön.

Die Landpartie durch die andere Normandie beginnt im steten Auf und Ab der Vélomaritime, führt zu den Leinenfeldern des Vallée du Dun, zu zottigen Bisons im Hinterland von Dieppe und tief hinein ins Bauernland des Pays de Bray, Heimat des ältesten Käses der Normandie. Im Tal der Seine schmücken Irisblüten auf hellem Reet die Giebel alter „chaumières“, und Störche brüten im Marais Vernier. Über die Höhen vom Perche geht es hin zur Normannischen Schweiz mit ihren Schluchten und Bergen, die Gesicht zeigen und die Erdgeschichte offenlegen. Die Landpartie durch die Normandie endet am Couesnon, der schuld daran ist, dass heute der Mont-Saint-Michel zur Normandie gehört, und nicht, wie einst, zur Bretagne. Entdecken Sie 50 Juwelen abseits der Massen in den schönsten Ecken der Normandie. Bienvenue!

Über die Autorin: Die Journalistin Hilke Maunder, geboren 1961, berichtet seit drei Jahrzehnten aus Australien und Frankreich. Als Hamburgerin fühlte sie sich in der Normandie sofort zu Hause. Der hohe Himmel, die weiten Landschaften und die reiche Kultur des Landstrichs haben es ihr dort besonders angetan. Zum Prinzip ihrer Reisen gehört es, möglichst nie die gleiche Straße zu nehmen. 50 der Tipps, die sie so entdeckt hat, verrät sie in diesem Buch. 2014 verlieh Frankreich der Autorin die französische Verdienstmedaille des Tourismus.

  • Taschenbuch: 256 Seiten, 220 Fotos, 8 Karten
  • Format: 16,5 x 11,5 cm
  • Verlag: 360° medien; 2. Auflage (15. Oktober 2023)
  • ISBN: 978-3-96855-300-9
  • Preis: 16,95 €
  • Bestellmöglichkeit: Im Buchhandel oder online (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei): https://360grad-medienshop.de/normandie