24. August 2021
Australien: Boranup Karri Forest – Der gigantische Märchenwald
Südlich von Margaret River im Bundesstaat Western Australia beginnt der Märchenwald der Southern Forests, wo 300 Jahre alte Baumriesen Spalier stehen – der längste Karri-Baum, der hier gefällt wurde, maß 104 Meter!
40 dieser Baumgiganten dienen als Ausguck für Waldbrände, andere bieten reichlich Adrenalinkicks. Das Herz des Karri-Country, das sich bis Walpole an der Küste erstreckt, schlägt in Pemberton, wo die nostalgische Pemberton Tramway (www.pemtram.com.au) mit Dampflok und offenen Waggons durch die Karri-, Marri- und Jarrah-Wälder schnauft.
Dort reckt sich auch 61 Meter hoch der Gloucester Tree (parks.dpaw.wa.gov.au/site/gloucester-tree) in den Himmel. Spiralförmig um den Stamm angebrachte Sprossen laden ein, den ehemaligen Feuerausguck zu besteigen. Die gigantischen Karri-Bäume lassen sich auch beim Tree Top Walk im Valley of the Giants (www.valleyofthegiants.com.au) auf die Krone schauen – der 600-Meter-Weg leitet in 40 Meter Höhe durch die Wipfel.
Abgeschiedener, deutlich weniger besucht und bekannt ist der Boranup Karri Forest, den eine unbefestigte, aber sehr einfach zu befahrenden, feste Sandpiste erschließt – auch ohne Allrad kein Problem.
Als rotes Band zieht sie sich durch den Eukalyptuswald. Von den glatten Stämmen schält sich in kurzen Bändern oder kleinen vieleckigen Flicken die Borke, mal weiß, dann grau, lachsfarben, orange oder sogar fast gelb. Ab Januar beginnen sich die Karris zu häuten.
Dann, im westaustralischen Sommer, arbeiten auch die Öldrüsen im Mark auf Hochtouren und verwandeln den Wald in eine riesige Duftwolke. Zwischen den Karris wachsen mitunter Marris, die mit ihren Ästen gerne die Karris umarmen. Bloodwoods nennen die Australier diese Bäume, Blutbäume – denn wird die schuppige Rinde verletzt, tritt das Harz tiefrot aus dem Holz. Dritter Baumriese im Boranup Karri Forest ist der Jarrah mit seiner groben, längs gestreiften Rinde. Doch zwischen den Karris und Marris erscheint er als Zwerg: Jarrah-Bäume bringen es durchschnittlich nur auf 40 Meter Höhe.
Mehrere Aussichtspunkte an der Rundstrecke laden ein, über das Blätterdach zu blicken, hin zur sanft geschwungenen Bucht von Hamelin Bay und den fernen Hügel von Augusta. Am Boranup Lookout gibt es neben Picknicktischen auch eine Buschtoilette. Zurück an der Caves Road, eröffnet auch der Big Tree Observation Point tolle Ausblicke auf den Märchenwald.
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Über das Buch
Western Australia ist der größte australische Bundesstaat – und lag bislang etwas abseits auf der touristischen Landkarte Australiens. Das lag nicht nur an der isolierten Lage, sondern auch an den hohen Preisen. Doch jetzt hat der abgekühlte Bergbau-Boom die Preise wieder normalisiert, gibt es erste Nonstop-Verbindungen in die Hauptstadt und haben gelockerte Alkoholgesetze eine lebendige Restaurant- und Kneipenszene in Perth entstehen lassen. Doch auch an der Coral Coast, im Nordwesten und Südwesten, selbst im Outback der Goldfields tut sich einiges.
Dieses Buch stellt 50 Inseln und Berge, Nationalparks und Städte, Wanderziele und Erlebnisse vor, die keine Mainstream-Ziele sind, sondern Perlen für Individualisten: kleine Juwele, typisch, authentisch und garantiert abseits ausgetretener Pfade. Darunter sind echte Geheimtipps, die nur die Locals kennen, Projekte von Aussteigern und Angebote von indigenen Führern. Lernen Sie mit unseren Tipps bei Ihrem Walkabout das echte, unverfälschte Western Australia kennen!
Über die Autorin: Hilke Maunder, freie Journalistin, Redakteurin und Fotografin, lebt und arbeitet in Hamburg. Seit 1985 bereist sie regelmäßig Australien, seit 2001 ist immer ihre Tochter dabei. Kam sie früher Huckepack im Rucksack mit on tour, steuert sie heute mit dem Campervan durchs Outback und hin zu Zielen off the beaten track. Westaustralien ist jedes zweite Jahr mit dabei. Dort schätzt die Autorin besonders die grandiose Natur, die echten und authentischen Begegnungen mit Ureinwohnern und Zugereisten aus aller Welt – und die Tatsache, dass der Küstenstreifen noch nicht so urbanisiert ist wie im Südosten des fünften Kontinents.
Bibliografische Angaben: Taschenbuch: ca. 220 Seiten, 360° medien, 1. Auflage (10. Oktober 2018), ISBN: 978-3947164615
Text: Hilke Maunder, Beitragsbild, Photo Credit: Jean Leggat