Dithmarschen: Giselautal, Eider und viel mehr

05. Februar 2021

Dithmarschen: Giselautal, Eider und viel mehr

Entlang der Nordseeküste von Schleswig-Holstein gibt es diese versteckten, vielleicht noch unbekannten oder gar belebten Orte, die keiner vergisst, weil die Erinnerungen an den Besuch einen nicht mehr loslassen- wahre Sehnsuchtsorte. Heute blicken wir in die Region Dithmarschen.

Das Gieselautal bei Alberdorf

Das Gieselautal in Albersdorf gehört zu den schönsten Bachtälern in Schleswig-Holstein. Die Gieselau ist ein naturnah erhaltener Bach, umgeben von Auenwiesen und Erlenbrüchen und schließt sich direkt an den Steinzeitpark Dithmarschen an. Immer wieder auftretende Hochwasser haben das Wurzelwerk vieler Bäume unterspült und freigelegt, sodass man hier zum Teil bizarre Wurzelformen und Höhlen entdecken kann.

Gieselautal. Photo Credit: Dithmarschen Tourismus eV
Gieselautal. Photo Credit: Dithmarschen Tourismus eV

Die malerische Schönheit des Bachtals lässt sich auf einem ausgeschilderten Rundweg erkunden.  Mit Glück kann man hier Eisvögel, Gebirgsstelzen, Wasseramseln, Schwarz- und Grünspechte sowie Orchideen beobachten. Der Weg führt zu einer historischen Talüberwegung mit Furtsteinen, die die ursprüngliche Grenze zwischen Dithmarschen und Holstein gebildet hat und eine Teilstrecke des bekannten historischen Ochsenweges war. Wer noch mehr über die Steinzeit erfahren möchte, besucht anschließend an die Wanderung den Steinzeitpark.

Die Flusslandschaft Eider - Sehnsuchtsort für Naturliebhaber

Mit den Eiderfahrten der Bargener Fähre kann die besondere Stimmung auf der Eider in den ganz frühen Morgenstunden im Sommer oder Herbst hautnah erlebt werden: Den Sonnenaufgang vom Wasser aus genießen und beobachten, wie die Natur ganz allmählich erwacht. Im Anschluss gibt es ein kräftiges „Fährfrühstück“. Oder den Tag mit einer stimmungsvollen Abendtour in der Dämmerung mit „Eidergeschichten“ und Schwedenfeuer ausklingen lassen. Romantisch geht es zu auf der Mittsommernachts- und Mondscheintour.

Sehnsuchtsplatz von Monja Thießen, Regionalmanagerin Tourismus der Flusslandschaft Eider: „Mein Sehnsuchtsplatz ist die Eider – am liebsten genieße ich meine Abendstunden an der Badestelle in Horst. Die Eider hat eine beruhigende Wirkung auf mich und ist ein wahrer Ruhepol. Hier an der Eider kann ich Kraft tanken, meine Gedanken schweifen lassen und die grün-blaue Natur genießen.“

Moore – das Vermächtnis der Eiszeit

Christina Will, Naturliebhaberin aus der Flusslandschaft Eider: „Mein Sehnsuchtsort ist das Naturschutzgebiet Mötjenpolder. In Lunden starte ich meine Wanderung durch das Moor zum Aussichtsturm „Seeadler“. Die abwechslungsreiche Moorlandschaft gleicht einer Sumpf-Röhricht-Wildnis.Der Aussichtsturm ermöglicht einen atemberaubenden Blick über die Lundener Niederung und das Beobachten der imposanten Seeadler. Hier kann ich Freiheit spüren. Die majestätischen Vögel gleiten stolz über die Baumwipfel und den Mötjensee. Das Fernglas nicht vergessen! Mit etwas Glück lassen sich die Jungvögel in ihrem Horst sichten.“

Der Speicherkoog – ein Natur- und Erholungsraum

Einmal in die Ferne schweifen, sich die leichte Brise um die Nase wehen lassen und einfach mal die Seele baumeln lassen: im Natur- und Erholungsraum Speicherkoog lässt es sich wunderbar entspannen und der Hektik des Alltages entfliehen. Dieser Naturraum liegt offen vor dem Besucher – und will dennoch Stück für Stück entdeckt sein. Mit dem Ohr, das Vogelstimmen wahrnimmt, mit Haut und Haaren, die den Wind spüren und von ihm zerzaust werden.  Mit den Augen, die sich an den Wolken erfreuen und mit den Händen, die Strandgut bergen. Mit den Füßen, die im Watt ganz neue sinnliche Eindrücke erfahren. Die Lunge füllt sich mit der frischen Seeluft und die Zungenspitze leckt ein wenig Salzgeschmack von den Lippen. Von der Sonne geküsst zum Abkühlen in die Nordsee oder eine natürliche Schlammpackung bei Ebbe machen den Reiz eines Urlaubs an der Schleswig-Holsteinischen Westküste aus. Und auch Wassersportler finden hier einen Traumplatz: für Windsurfer und SUP-Fahrer bietet das Speicherbecken einen idealen Spot, zumal er gezeitenunabhängig ist und somit fast immer „surfbar“ ist. Kitesurfer erklimmen den Deich und schlagen sich mit ihrem Board direkt in die Nordseewellen.

Naturschutzgebiet am Speicherkoog. Photo Credit: Dithmarschen tourismus e.V.
Naturschutzgebiet am Speicherkoog. Photo Credit: Dithmarschen tourismus e.V.

Ganz besonders lebt der Speicherkoog aber von seinen zwei ausgedehnten Naturschutzgebieten, dem „Wöhrdener Loch“ und dem „Kronenloch“. Bis zu 250 Vogelarten beobachten fachkundige Naturliebhaber im Laufe des Jahres. Die große Vielfalt hat ihren Ursprung in der ganz unterschiedlichen Ausrichtung der beiden Flächen. Das Kronenloch ist ein künstliches Salzwasserbiotop. In regelmäßigem Rhythmus wird das Wasser abgelassen und wieder durch frisches Nordseewasser ersetzt. Das Wöhrdener Loch hat sich seit 1978 von einem Watt- über ein Salzwiesenbiotop zu einer offenen Graslandschaft für rastende Zugvögel, Küstenvögel und Bodenbrüter entwickelt. Damit sich keine Büsche und Bäume breitmachen, weiden hier Schafe und Robust-Rinder.

Der Neufelder Hafen an der Elbmündung

Sehnsuchtsplatz von Jutta Borwieck, Mitarbeiterin der Tourist-Information Marne: „Am Neufelder Hafen kann ich mich am besten entspannen. Hier steht die Zeit still und die Ruhe, die einen umgibt, gibt einem die Wärme, die man manchmal so sehr braucht. Hier kann ich durchatmen, meine Gedanken ordnen und die Seele baumeln lassen. Die Schiffe, die man an der Elbmündung beobachtet, laden zum Träumen ein: wo kommen sie her? Wo werden sie hinfahren? Für manch einen Seemann mag dies hier der letzte Hafen vor New York sein, andere Matrosen freuen sich vielleicht auf die baldige Ankunft in Skandinavien oder St. Petersburg.“

Neufelder Hafen. Photo Credit: Dithmarschen Tourismus e.V.
Neufelder Hafen. Photo Credit: Dithmarschen Tourismus e.V.

Mehr unter: www.echt-dithmarschen.de

Beitragsbild: Abendliches Angeln an der Eider. Photo Credit: Photocompany