Dingolfing: Große Markt- und Handels-Tradition an der Isar

12. April 2021

Dingolfing: Große Markt- und Handels-Tradition an der Isar

Die Geschichte der niederbayerischen Stadt Dingolfing reicht Jahrhunderte zurück. Der Fischreichtum und der florierende Salzhandel auf dem Wasserweg machten Dingolfing im Mittelalter zu einer einflussreichen Marktstadt. Bereits im Jahr 1274 erhielt der Ort neben dem Stadt- auch das Marktrecht. Später waren es feine gewalkte und geraute Wollgewebe, so genannte Tuche, die Dingolfing zur Blüte und zu internationaler Bekanntheit verhalfen. Der Marienplatz, zentraler Platz im Herzen der historischen Altstadt Dingolfings, trug bis ins Jahr 1768 den Namen Wollerzeile. Der Name geht auf das Handwerk der Tuchmacher zurück.

Dingolfinger Tuch wurde in halb Europa gehandelt und hochgeschätzt. Handwerk und Handel brachten der Stadt Wohlstand und Reichtum. Bis heute erlebbarer und eindrucksvoller Beleg dafür ist unter anderem die Dingolfinger Stadtpfarrkirche St. Johannes. Der stattliche, unverputzte Backsteinbau mit seinem mehr als 80 Meter hohen Turm ist eine spätgotische Bauschöpfung und zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten dieser Zeit in Süddeutschland.

Auch einige der Markttraditionen aus alter Zeit leben in Dingolfing weiter - wie beispielsweise die der "Mittefastenmärkte", die der historischen Definition nach als "Ledigen- und Verheiratetenmarkt in der Mitte der Fastenzeit" gelten. Gemeint ist damit: Das bäuerliche Gesinde und die Bauern selbst konnten sich nur abwechselnd aus der Arbeit herauslösen.

Die Tradition der beiden noch existierenden und bis heute bei Einheimischen und Besuchern beliebten Dingolfinger Mittefastenmärkte in der unteren Stadt lassen sich rund 400 Jahre zurückverfolgen. Infos: www.dingolfing.de

Beitragsbild: Dingolfing - Der Marienplatz, zentraler Platz im Herzen der historischen Altstadt Dingolfings, trug bis ins Jahr 1768 den Namen Wollerzeile. Der Name geht auf das Handwerk der Tuchmacher zurück. Photo Credit: obx-news/Daxl-Eiglsperger