Harz: Projekt Waldspende mit Crowdfunding zur Wiederaufforstung

17. November 2021

Harz: Projekt Waldspende mit Crowdfunding zur Wiederaufforstung

Die  Harzer  Wälder  sind  nicht  von  den  Witterungsextremen  der  letzten Jahre verschont geblieben. Viele Forstflächen im Landkreis Harz sind besonders stark vom dadurch begünstigten Borkenkäferbefall betroffen. Die notwendige Entnahme der betroffenen Bäume führt zu großräumigen Kahlflächen.

Im Frühjahr 2020 beschloss der Kreistag des Landkreises Harz, dass entsprechende koordinierende Gespräche  zur  Zukunft der Harzer  Wälder mit der Landesregierung  zu  führen  sind. Nachfolgend berief der Landrat als ersten Schritt einen Krisenstab Wald für den Landkreis Harz ein.  Ziele der Arbeit des Krisenstabes ist die koordinierende Unterstützung aller Waldbesitzer und Nutzer der Harzer Wälder zur  Gewährleistung einer schnellstmöglichen Wiederbewaldung mit standortgerechten und klimaangepassten Baumarten,  die  Sicherung  einer  nachhaltigen,  aktiven Forstwirtschaft sowie  der verschiedenen  Ökosystemleistungen  des Waldes  und  die  Steigerung  der Attraktivität des Harzer Waldes für Erholung und Tourismus.

Als  Gemeinschaftsaktion  des  Krisenstabes  Wald,  der  Harzer  Wandernadel  und  des  Harzer Tourismusverbandes  startet  nun  ein  erstes  Crowdfunding-Projekt.  So  sollen  Spenden  für  die Aufforstung  von  Waldflächen  im  Landkreis  Harz  gesammelt  werden.  Im  Mittelpunkt  der  ersten Aktion steht eine Fläche an der Plessenburg, einem beliebten Wanderziel in der Nähe von Ilsenburg. Für die Aktion wurde das Crowdfunding-Modul der Sparkassen 99 Funken genutzt. 

Im Rahmen einer ersten Pflanzaktion der Stadtverwaltung Ilsenburg konnte im Herbst 2020 bereits ein kleiner Teil des Gebietes bepflanzt werden. Nun soll die Wiederaufforstung der restlichen ca. 1,5 Hektar  großen  Fläche  unterstützt  werden.  Ziel  ist  die  Etablierung  eines  klimatoleranten, laubholzbetonten  Mischwaldes,  der  sich  z.B.  aus  Bergahorn,  Winterlinde,  Weißbuche,  Baumhasel, Hängebirke, Espe und als Nadelholzarten Douglasie und Küstentanne zusammensetzen soll. Aufgrund des Rotwildbestandes muss die Fläche zudem eingezäunt werden.

Mit Erreichen der Fundingschwelle in  Höhe  von  5.000 €  kann  bereits  mit  der  Aufforstung  begonnen  werden.  Mit  der  angestrebten Spendensumme  von  22.500€  wäre  die  fach-  und  standortgerechte  Wiederaufforstung  der kompletten  Fläche  unter  Berücksichtigung  aller  naturschutzfachlichen  und  waldbaulichen Besonderheiten und Prämissen möglich.

Mit Projektstart sollen nun innerhalb von 99 Tagen möglichst viele Spenden gesammelt werden. Begleitet  wird  die  Aktion  durch  umfangreiche  Kommunikationsmaßnahmen.  Neben  der  eigens erstellten Webseite harzinfo.de/waldspende informieren 10.000 Infoflyer sowie eine große Infotafel vor Ort über die Hintergründe, Ziele und Spendenmöglichkeiten. Auch über die Social Media Kanäle der  Projektpartner  wird  eine  umfassende  Information  erfolgen.  Bei  erfolgreichem  Verlauf  sollen weitere Flächen folgen.

„Ich  freue  mich,  dass  wir  mit  dieser  gemeinsamen  Aktion  ein  Zeichen  setzen  können.  Die Wiederaufforstung unserer Wälder ist elementares Ziel der Arbeit des Krisenstabes Wald und liegt zudem auch im ureigensten Interesse unserer Tourismusakteure.“ so Thomas Balcerowski, Landrat des Landkreises Harz und Initiator des Krisenstabes Wald. Weitere Informationen und der Zugang zum Spendenportal: www.harzinfo.de/waldspende