Isarauen: Grünes Idyll entlang der Mittleren Isar

22. April 2021

Isarauen: Grünes Idyll entlang der Mittleren Isar

Die Isar ist der Oberbayern liebster Fluss. Zumindest scheint es so, wenn man sich bei schönem Wetter die Massen an Sonnenanbetern an den Kiesstränden in München und die vielen Paddler zwischen Bad Tölz und der Landeshauptstadt so anschaut. Umso erstaunlicher ist es, dass das Gewässer nicht mehr viel Beachtung bekommt, sobald es München verlässt. Dabei wird es hier noch einmal so richtig wildromantisch.

Das Naturschutzgebiet Isarauen zwischen Hangenham und Moosburg hat eine beachtliche Größe von über 600 Hektar. Als einer der letzten Reste des Auwaldgürtels im Bereich der Mittleren und Unteren Isar hat es auch internationale Bedeutung und ist sogar Teil des Europäischen Schutzgebietes „Natura 2000“. Der Auwald entlang beider Flussufer bietet einer Vielzahl von bedrohten Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum, wie man ihn nur noch selten in Bayern findet. Dazu zählen zum Beispiel der hier wieder heimisch gewordene Biber, aber auch seltene Gänsesäger, von denen es im ganzen Bundesland nur noch etwa 500 Brutpaare gibt.

Kiesbank mit Treibholz an der Isar. Photo Credit: Michaela Urban
Kiesbank mit Treibholz an der Isar. Photo Credit: Michaela Urban

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Mittlere Isar von der Münchner Stadtgrenze bis über Moosburg hinaus begradigt und in ein gleichförmiges Bett gezwängt. Der Bau eines Kanals reduzierte die Wassermenge im Hauptfluss drastisch, wodurch sich das Flussbett immer tiefer eingrub. Trotz dieser extremen Eingriffe hat sich zwischen der Landeshauptstadt und Landshut ein weitgehend geschlossener Auwald erhalten, dessen Wichtigkeit für das Ökosystem vor einigen Jahrzehnten erkannt wurde. Seit der Deklarierung zum Naturschutzgebiet im Jahr 1985 hat man die Wassermenge wieder erhöht, zusätzliche Rückhalteflächen zum vorbeugenden Hochwasserschutz gebaut und Deiche zurückverlegt, um ein  Fortbestehen des Auwaldes zu sichern.

Wo die Isar hinter Garching nach Nordosten schwenkt und Freising passiert hat, erstrecken sich auf einer Länge von etwa zehn Kilometern und einer Breite von bis zu 700 Metern die Auen, die von zahlreichen Bachläufen durchzogen werden. Nicht viele Wege führen hier durch, was der Natur eine wunderbare Ruhe gibt – abgesehen von der parallel in einem Kilometer Entfernung laufenden Autobahn und dem Fluglärm der vom Münchner Flughafen startenden und landenden Maschinen.

Pfad am Südufer zwischen Marzling und Oberhummel. Photo Credit: Michaela Urban
Pfad am Südufer zwischen Marzling und Oberhummel. Photo Credit: Michaela Urban

Doch wer den von Menschen verursachten Lärm ausblendet und auf die Geräusche der Natur achtet, wird überrascht sein, was man hier alles hört. Es zwitschert und zirpt über einem, raschelt im Laub und in den Bäumen, und kreucht und fleucht um einen herum. Auf dem Wasser schnattern Stockenten, Eidechsen huschen aus dem Weg, Ringelnattern suchen unauffällig das Weite und Frösche sitzen gut getarnt im Anschwemmgut am Ufer.

Mehr dazu und 49 weitere Tipps abseits der ausgetretenen Pfade aus der Region Oberbayern lest Ihr in dem Buch Oberbayern - 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade unserer Autorin Michaela Urban: https://360grad-medienshop.de/Oberbayern

Über das Buch:

Von der mächtigen Alpenkette bis zum sanft hügeligen Altmühltal stellt dieser außergewöhnliche Reiseführer 50 Destinationen abseits der ausgetretenen Pfade in Oberbayern vor.

Die Autorin Michaela Urban hat sich dafür vor der eigenen Haustür umgeschaut, und ist dabei auf einmalige Flecken gestoßen, die selbst ihrem Entdeckungsdrang bisher entgangen sind. Es geht zu einsamen Gewässern, in urige Auenwälder und faszinierende Moorlandschaften, durch tiefe Schluchten und auf hohe Berggipfel.

Naturfreunde werden traumhafte Pfade entdecken, die selbst Einheimische kaum kennen, und Tieren begegnen können, von denen man oft nicht einmal weiß, dass es sie in diesen Breiten noch gibt. Dabei geht es in Höhlen und durch Schluchten, mal zu Wasser, mal zu Land, von einem Erlebnis zum nächsten.

Somit ist dieses Buch der perfekte Reiseführer sowohl für all jene Besucher von Oberbayern, die gerne abseits von Menschenmengen auf Entdeckungsreise gehen, als auch für Einheimische, die meinen, sie hätten schon alles in ihrer Umgebung gesehen.

  • Nördlliches Oberbayern
  • Münchner Umland
  • Pfaffenwinkel
  • Zugspitzregion
  • Miesbacher und Tölzer Oberland
  • Chiemgau und Inntal
  • Berchtesgadener Land

Über dier Autorin: Michaela Urban ist selbstständige Reisefotografin und -autorin und lebt im bayerischen Alpenvorland. Vom Reisevirus infiziert segelt, taucht und wandert sie in den schönsten Flecken unserer Erde, immer mit der Kamera an ihrer Seite und auf der Suche nach Plätzen abseits der ausgetretenen Pfade. Trotz aller Versuchungen von einsamen Inseln, Palmen gesäumten Stränden, unberührten Regenwäldern und exotischen Tierbegegnungen zieht es sie immer wieder in ihre bayerische Heimat zurück – 50 von unzähligen Gründen dafür finden sich in diesem Buch.

Bibliografische Angaben:

  • Autorin: Michaela Urban
  • Titel: Oberbayern - 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade
  • Ausstattung: 1. Auflage 2021, 256 Seiten, 188 Bilder, Format: 11,5 x 16,5 cm
  • ISBN: 978-3-96855-009-1

Text und Bilder: Michaela Urban