27. November 2021
Kaub: mit dem Boot zur Burg Pfalzgrafenstein
Majestätisch ragt der Wehrturm 36 Meter aus dem Rhein heraus. Als „steinernes Schiff“ würdigte der französische Schriftsteller Victor Hugo die mitten im Fluss liegende Anlage. Die Zollburg Pfalzgrafenstein ist der wohl spektakulärste Bau im Rhein – und die Besichtigung heute im Rahmen eines Ausflugs eine abenteuerliche Zeitreise.
Im Vordergrund liegt die Burg Pfalzgrafenstein an einer Engstelle des sonst so breiten Stroms, dahinter auf der rechten Rheinseite Weinberge, das historische Städtchen Kaub mit Türmen und Stadtmauern sowie Burg Gutenfels. Kaum ein Blick komprimiert die Symbole der Welterberegion so eindrucksvoll. Von der linksrheinischen Seite nehmen Reisende hier ein perfektes Erinnerungsfoto mit nach Hause.
Doch es war nicht die fotogene Lage, sondern die hohe strategische und politische Bedeutung der kleinen felsigen Insel, die im Laufe der Jahrhunderte alle Mächtigen angelockt hat. Denn von der Burg aus lässt sich der Rhein so gut überblicken wie wohl nirgendwo anders.
Die Zeitreise beginnt mit einer zehnminütigen Fahrt in einer kleinen Personenfähre. Sobald die Felsen erreicht sind und das mächtige Burgtor passiert ist, fühlen sich Besucher viele Jahre zurückversetzt. So gibt es in der Anlage beispielsweise bis heute keinen elektronischen Strom.
Ein kleiner Rundgang führt durch den karg ausgestatteten Bau. Nicht verpassen: Vom ersten Stock aus eröffnet sich durch schmale Fenster ein Panoramablick auf den Rhein. Von hier lässt sich der Schiffsverkehr wahrlich gut überwachen. Ähnlich beeindruckend ist natürlich die mächtige Kanone. Auch alte Waffen und einige Möbelstücke vermitteln einen guten Eindruck von der Zeit, als die Zollburg noch in Betrieb war.
Mehr dazu und 49 weitere HeimatMomente zum Entdecken und Genießen lest Ihr in dem Buch Oberer Mittelrhein und Rheingau - HeimatMomente: 50 Mikroabenteuer zum Entdecken und Genießen unserer Autoren Christian Dose und Carolin Gerstenmaier: https://360grad-medienshop.de/hm-Oberer-Mittelrhein-und-Rheingau
Über das Buch
Ob romantische Burgen oder steile Weinberge: Über 67 Flusskilometer erstreckt sich entlang des Rheins eine der schönsten Kulturlandschaften Deutschlands. Das Obere Mittelrheintal, im Jahr 2002 als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet, und der Rheingau faszinieren immer wieder aufs Neue. Kloster Eberbach ist spätestens seit dem Kinoerfolg „Der Name der Rose“ weltweit bekannt, die Sage der Loreley ist es ohnehin. Doch es gibt weitaus mehr am vielleicht schönsten Abschnitt des Rheins zu entdecken.
50 erlebnisreiche Mikroabenteuer stellen zwei gute Kenner der Region vor: von der nächtlichen Führung bei Kerzenschein und Weinprobe im Kloster Eberbach über Aussichtspunkte mit Wow-Faktor bis hin zu einer Kunstgalerie in einem historischen Weinkeller. Oder wie wäre es mit einer kurzen Wanderung mit Waldgeistern oder der Königsetappe des Rheinsteigs, einem Tag auf den Spuren von Hildegard von Bingen oder einer Übernachtung in einem überdimensionierten Weinfass?
Über die Autoren: Christian Dose lebt seit 2001 als Journalist und Kommunikationsberater in Frankfurt/Main. Schon ein kurzer Ausflug an den Rhein lässt ihn den Alltag vergessen. Daher war es sein Herzenswunsch, nach Büchern über dieUSA und Neuseeland seine Empfehlungen zur Welterberegion zu veröffentlichen. Carolin Gerstenmaier ist seit 2008 in der Luftfahrtbranche in Frankfurt/Main tätig. Besonders interessiert an Kunst und Kultur, genießt sie es, das Mittelrheintal zu erkunden. Nach einem Buch über New York war es ihr ein besonderes Anliegen, über die Region „vor der eigenen Haustür“ zu schreiben.
Beitragsbild: Die Burg Pfalzgrafenstein. Photo Credit GDKE Rheinland-Pflaz | Pfeuffer