Bergisches Land: Neanderthal Museum nominiert für „Museums-Oscar“

28. März 2024

Bergisches Land: Neanderthal Museum nominiert für „Museums-Oscar“

Der Erlebnisturm Höhlenblick geht ins Rennen um den begehrten EMYA Award
Im letzten Jahr verzeichnete das Neanderthal Museum in Mettmann mit fast 180.000 Gästen eine enorme Erfolgsbilanz. In diesem Jahr setzt sich die Erfolgsgeschichte des Neanderthal Museums mit der Nominierung für den European Museum of the Year Award fort. Er ist der älteste und renommierteste Preis in der europäischen Museumslandschaft und zeichnet besondere Innovationen aus, die nationale und internationale Museen zukünftig wegweisend beeinflussen könnten. Nicht zu Unrecht wird dieser Award auch „Museums-Oscar“ genannt.

Mit seiner Dauerausstellung, wechselnden Sonderausstellungen, vielfältigen Vermittlungsprogrammen und vielen weiteren Angeboten erzeugt das Neanderthal Museum ein Interesse für das Thema unserer Menschheitsentwicklung. Auf wissenschaftlichen Fakten basierend werden die Inhalte zur Humanevolution spielerisch und erlebnisorientiert vermittelt. Das Angebot ist vielfältig und erreicht mit generationenübergreifenden und inklusiven Programmen unterschiedliche Zielgruppen. So wird der Besuch des Museums zu einem Erlebnis für alle. Kurz gesagt: Das Neanderthal Museum ist ein Museum über Menschen für Menschen.

Nächtliche Inszenierung des Erlebnisturms Höhlenblick. Foto: Neanderthal Museum

Ins Rennen um den begehrten Award geht mit dem Neanderthal Museum der im Dezember 2022 eröffnete Erlebnisturm Höhlenblick. Der Turm wurde am authentischen Ort, der Fundstelle des Neanderthalers, erbaut. Er betont die Bedeutung dieser weltberühmten Fundstelle und bereichert sie um ein Highlight. Die Talgeschichte wird hier lebendig erzählt und bewahrt. Die Direktorin des Neanderthal Museums, Dr. Bärbel Auffermann, freut sich über den großen Erfolg des Erlebnisturms und wird Anfang Mai in Portugal das Neanderthal Museum bei den Feierlichkeiten rund um die nominierten Museen vertreten. „Ich bin sehr gespannt, in Portugal die europäischen Kollegen zu treffen, die alle ihre nominierten Projekte aus ihren jeweiligen Häusern vorstellen. Wir wissen nicht, ob wir den Award gewinnen werden, doch die Nominierung allein ist schon eine Auszeichnung.

Virtuelle Fernrohre auf dem Erlebnisturm Höhlenblick. Foto: Neanderthal Museum

Sie zeigt, dass wir in der europäischen Museumslandschaft wahrgenommen werden und ein internationales Renommee besitzen.“ Schon jetzt kann der Bewerbungsfilm des Neanderthal Museums, der bei den Feierlichkeiten der Fachjury präsentiert wird, angeschaut werden.

Der Erlebnisturm Höhlenblick

Der Turm ist ein offener Stahlbau an der Stelle der Neanderthaler-Fundhöhle Feldhofer Grotte, die im 19. Jahrhundert durch Kalkabbau vollständig zerstört wurde. Der 22 Meter hohe Turm ist wechselweise durch innere und äußere Rampen über 360 Meter barrierefrei zu begehen. Fast mühelos gelingt der Aufstieg, begleitet von kurzen Audiostories von Zeitzeugen der Talgeschichte an den Wendepunkten der Rampen. Wahrzeichen des Turms ist die als Schädelkalotte gestaltete Kuppel über der oberen Plattform. Der übergroß gestaltete Schädel des Neanderthalers ist etwa neun Meter lang und wiegt stolze sechs Tonnen.

Klettertunnel im Erlebnisturm Höhlenblick. Foto: Neanderthal Museum

Der Turm Höhlenblick ergänzt den Ausflug ins Neandertal um ein spannendes Erlebnis. Endlich können Besucher die verlorene Schlucht erklimmen und dort oben stehen, wo einst die Höhle des Neanderthalers war. Man blickt von hier wie einst der Neanderthaler aus der verlorenen Fundhöhle Feldhofer Grotte auf die gegenüberliegende Talseite. Unter der obersten Plattform klettern Schwindelfreie durch einen Netztunnel und können nachempfinden, wie tief die frühere Neandertal-Schlucht war. Zentral auf der obersten Plattform sind die 16 Knochen des Neanderthalers als taktiles Exponat inszeniert. Ein QR-Code löst an dieser Stelle ein 360-Grad-Video der Fundhöhle Feldhofer Grotte aus. Zu sehen ist die Begräbnisszene, die Niederlegung des berühmten Neanderthalers in der Höhle. "Fernrohre" am Rand der oberen Plattform ermöglichen eine großartige Augmented-Reality[1]Erlebnisreise, die zurückführt in die Zeit der Neanderthaler. Die Besucherinnen und Besucher blicken in die tiefe eiszeitliche Schlucht und beobachten Neanderthaler bei der Wisentjagd, sehen ihr Alltagsleben am Lagerplatz vor der Neanderhöhle, erspähen Mammutherden in der Ferne und sind Zeugen, wenn der gewaltige Höhlenlöwe zum Sprung ansetzt, um einen Riesenhirsch zu reißen. Auch der Weg vom Museum zur Fundstelle wurde aufgewertet und abwechslungsreich gestaltet. Lebensgroße Silhouetten von Zeugen der Talgeschichte, wie zum Beispiel ein Steinbrucharbeiter oder der Maler Johann Wilhelm Schirmer, werden an kinetischen Hörstationen zum Sprechen gebracht.

Erlebniswelt Neandertal

Das neue Highlight komplettiert die Erlebniswelt Neandertal. Im wunderschönen Naturschutzgebiet Neandertal wird Steinzeit erlebbar. Direkt gegenüber dem Museum befindet sich Europas größter Steinzeitspielplatz. Auf über 2250m2 erstreckt sich eine spannende Abenteuerlandschaft mit vielen Möglichkeiten zum Klettern und Toben. Besondere Highlights sind der über neun Meter hohe Kletterturm mit Tunnelrutsche und die Treibholzlandschaft. Ein Besuch des Spielplatzes lässt sich hervorragend mit einem Picknick im Grünen kombinieren. Das Eiszeitliche Wildgehege ist nicht nur für die jüngsten Gäste des Museums einen wunderschönen Spaziergang wert. In großen Freigehegen lassen sich Wildpferde, Wisente und Auerochsen beobachten, die zur Jagdbeute der Neanderthaler zählten und im Neandertal artgerecht gehalten werden. Gegründet und gepflegt wird das Eiszeitliche Wildgehege vom Naturschutzverein Neandertal e.V.. Im Gebäude des ehemaligen Neanderthal Museums (1937 bis 1996) befindet sich heute die Steinzeitwerkstatt. Hier können Besucher steinzeitliche Techniken ausprobieren, mit selbstgebauten prähistorischen Jagdwaffen ihr Geschick testen und das Feuermachen erlernen. Der außerschulische Lernort bietet mit seinen anthropologischen Workshops eine willkommene Abwechslung für Schulklassen und andere Gruppen. Der Kunstweg „MenschenSpuren“ führt auf einem romantischen Rundweg knapp 200 Meter die Düssel entlang. Die unterschiedlichen Kunstwerke fordern auf zur Selbstreflexion über die Natur des Menschen und sollen so zu einer neuen Betrachtungsweise der Natur leiten. Den Geschichten der zehn international renommierten Künstlern kann an Audiostationen entlang des Kunstweges gelauscht werden.

Beitragsbild: Erlebnisturm Höhlenblick bei Nacht. Foto: Neanderthal Museum

Buchtipp: HeimatMomente Bergisches Land

50 Mikroabenteuer zum Entdecken und Genießen (Inkl. vier digitale Ausgaben des Reisemagazins "360° HeimatReisen")

Grüne Hügel, dichte Wälder, wilde Bach- und Flussläufe sowie idyllisch gelegene Talsperren prägen die Natur des Bergischen Landes. In vielen Ortschaften finden sich die Bergischen Fachwerkhäuser mit weißem Gemäuer, schwarzen Balken und grünen Fensterläden – dem  Bergischen Dreiklang. Das Bergische Land ist aber auch eine der ältesten Industrieregionen Deutschlands, in der einst an Flussläufen Hämmer, Mühlen und Schleifkotten entstanden und die Entwicklung von Städten wie Wuppertal, Solingen und Remscheid begünstigten, in denen heute ein vielfältiges Kulturangebot Einwohner und Besucher begeistert.

Das Autorenteam nimmt Sie in diesem Buch mit in die Erlebniswelt Neandertal, in der die Geschichte der Menschheit lebendig wird, begleitet Sie im Kaiserwagen der Schwebebahn durch Wuppertal und führt Sie nach Schloss Burg, zum ehemaligen Stammsitz der Grafen von Berg. Die zahlreichen Talsperren im Bergischen Land werden zu Fuß oder mit dem Fahrrad entdeckt und im Freilichtmuseum in Lindlar wird der in der Vergangenheit nicht immer ganz leichte Alltag auf dem Land erlebbar. Sie werden überrascht sein, wie viele Abenteuer im  Bergischen Land auf Sie warten!

Über die Autoren: Janett Schindler schreibt auf ihrem Blog teilzeitreisender.de über Kurzreisen und Ausflugsziele rund um ihren Heimatort Dormagen. Auf ihrer Suche nach spannenden Orten abseits von Köln und Düsseldorf entdeckte sie vor einigen Jahren das Bergische Land und ist seitdem regelmäßig zu Gast. Ein Buch mit ihren Erlebnissen krönt ihre Leidenschaft fürs Bergische. Andreas Walter ist Verleger des in Mettmann ansässigen Verlags 360° medien und Chefredakteur des Magazins 360° HeimatReisen. Als gebürtiger Mettmanner kennt er das Bergische Land in allen seinen Facetten. Daher war es ihm eine Herzensangelegenheit, über die Region „vor der eigenen Haustür“ zu schreiben.

Mit Kauf des Buches erhalten Sie zusätzlich einen Download-Code für vier digitale Ausgaben des Reisemagazins 360° HeimatReisen.

Bibliographische Angaben:

  • Taschenbuch: 256 Seiten, 274 Fotos, 7 Karten
  • Verlag: 360° medien
  • Auflage:  2. Auflage 2024
  • Preis: 16,95 € 
  • ISBN: 978-3-96855-386-3
  • Bestellmöglichkeit im Buchhandel oder über den Verlagsshop: https://360grad-medienshop.de/hm-bergisches-land