28. Oktober 2022

Nevada: Diese Orte im Silver State laden zum Gruseln ein!

Selbst Menschen, die nicht an Übernatürliches und Geister glauben, wird an diesen sehr speziellen Orten in Nevada mehr als nur ein Schauer über den Rücken laufen. Von spukenden Hotels über mysteriöse Geisterjagd-Touren bis hin zu gruseligen Museen – an diesen Orten des Schauderns werden die Gespenster der wilden Vergangenheit besonders zu dieser Jahreszeit des Silver States lebendig.

Übernachten in Nevada mit Gruselfaktor

Tausende Clown-Figuren in all ihrer Pracht, als Gemälde oder gruselige Filmfiguren dargestellt – nein, das ist kein Filmset für einen Horrorfilm, sondern die Aufmachung des Clown Motels in Tonopah. Egal ob außen oder innen, ob in der Lobby oder in den Zimmern: Das Clown-Motto zieht sich durch das komplette Gebäude! Die fiesen Fratzen, die ein jeder sofort mit eher Angsteinflößendem verbindet, lehren ihren Gästen seit 1985 das Fürchten und stellen die größte private Clownsammlung der Welt dar.

Wem das gruselige Clown-Thema, das sich bis in den letzten Winkel erstreckt, noch nicht langt, um sich zu fürchten, dem sei gesagt, dass sich direkt neben dem Motel der alte Tonopah Historic Cemetery befindet. Es soll durchaus vorkommen, dass sich nachts einige der dort ansässigen Geister in die Zimmer der Gäste hinüberschleichen und dort ihr Unwesen treiben!

Ihr Unwesen treiben Geister auch in Virginia City, genauer genommen im 1876 erbauten Silver Queen Hotel, im ältesten Hotel der Stadt. Die Geschichte des Hauses besagt, dass sich im 19. Jahrhundert eine Prostituierte namens Rosie in der Badewanne von Zimmer 11 die Pulsadern aufgeschnitten hat.

Die Tragödie ist zwar nun schon eine Weile her, doch seitdem spielen sich paranormale Dinge in der Silver Queen ab: Obwohl das gesamte Hotel mit Teppichboden ausgelegt ist, berichten Gäste immer wieder von lauten Schritten wie auf einem Holzboden, von klappernden Türen und körperlosen Stimmen sowie sogar vom Anblick Rosies selbst am oberen Ende einer langen Treppe, wo sie sich einst aufhielt – und offenbar immer noch aufhält.

Sagenumwoben geht es auch im The Mizpah Hotel zu: Das fünfstöckige Hotel in Tonopah wurde 1907 erbaut und 2011 in gleichbleibendem viktorianischem Stil renoviert. Bei einer Leserwahl der USA Today im Jahr 2019 wurde das Hotel zum „besten Spukhotel“ gekürt.

Einer der Gründe dafür dürfte auch hier eine Prostituierte sein – die Gestalt der Lady in Red, ein Gast, der bis heute nicht ausgecheckt hat. Die berüchtigte Dame lebte im fünften Stock des Hauses und empfing dort ihre Kunden, bis sie eines Tages von einem eifersüchtigem Ex-Geliebten erdrosselt worden ist. Trotz ihres gewaltsamen Ablebens soll sie männlichen Gästen im Aufzug süße Dinge zuflüstern und sogar Perlen ihrer Halskette auf den Kissen der Gäste hinterlassen – und das bis heute.

Mit reichlich Erz zum Abbau und wenigen Gesetzen, die es durchzusetzen galt, gab es in Pioche, einer ehemaligen Westernstadt im Osten Nevadas, so viel Blutvergießen, dass – bevor dort jemand eines natürlichen Todes starb – 72 Seelen zur Ruhe gelegt worden sind. Heute geht es in der “lebendigsten Geisterstadt Nevadas” zwar nicht mehr ganz so wild zu, doch die hitzköpfige Vergangenheit des Ortes spüren Gäste noch immer im Overland Hotel & Saloon. Das 1948 nach einem katastrophalen Brand wieder aufgebaute Hotel, verzeichnet immer wieder Begegnungen mit Geistern – tatsächlich muss es derart viele Berichte über schattenhafte Wesen, die Türen schlagen und Besucher wachrütteln, geben, dass bei den Besitzern des Hotels ein Zimmer ohne Spuk und unheimliche Begegnungen explizit angefragt werden sollte.

Auf den Spuren der Geister der Vergangenheit

Übernatürliche Wesen verstecken sich in Nevada nicht nur in Hotels – auch auf offener Straße sind sie anzutreffen, wie auch in der Hauptstadt Carson City auf dem Kit Carson Trail. Der vier Kilometer lange Weg, nach dem legendären Pionier und Abenteurer benannt, schlängelt sich um etwa sechzig viktorianische Herrenhäuser, öffentliche Gebäude, Museen und Kirchen aus der Zeit um 1800, die alle im West Side Historic District der Stadt liegen – der größten Dichte historischer Gebäude in Nevada.

Doch aufgepasst! Im Oktober verwandelt sich der Kit Carson Trail in den Carson City Ghost Walk, auf dem Madame Curry unheimliche Anekdoten sowie Begegnungen schildert und die Geschichte von Carson City zum Leben erwacht!

Für alle, die schon immer einmal davon geträumt haben, eine Nacht in einem zwielichtigen Saloon eingeschlossen zu sein, für den ist der Washoe Club & Haunted Museum in Virginia City the place to be. In diesem authentischen Wildwest-Saloon aus den 1870er Jahren, der einst als “Club der Millionäre” galt, sollen sich paranormale Wesen die Klinke in die Hand geben und sich vor allem in der Gruft des Clubs tief unten tummeln.

Hier können an Paranormalem Interessierte entweder eine Tour durch die vielen gespenstischen Räume des Gebäudes unternehmen, aber eben auch eine Nacht verbringen, in der Besucher bis zum Morgengrauen eingeschlossen werden und vollen Zugang zu den drei Stockwerken, der Krypta und der berüchtigten Wendeltreppe haben – der längsten freistehenden Wendeltreppe, die je gebaut worden ist und wahrscheinlich der einzigen, die von einem Geist namens Lena bewohnt wird.

Reisende, die die Geschichte von Virginia City besser verstehen möchten, müssen einen Stopp bei der 1859 erbauten Mackay Mansion einlegen! Der Besuch des antiken Anwesens ist allerdings nichts für schwache Nerven: Die Mansion gilt als von einer Vielzahl verlorener Seelen aus Virginia City heimgesuchten Bleibe und zieht Experten für paranormale Phänomene sowie US-Fernsehshows, wie Ghost Adventures an. Auch Johnny Depp, der während Dreharbeiten einst in der Mansion weilte, berichtete von dem Geist eines kleinen Mädchens am Fußende seines Bettes geweckt worden zu sein.

Die Mackay Mansion gehörte einst John Mackay, der als reichster Mann aus Nevadas Silberrausch Mitte des 19. Jahrhunderts hervorging. Banditen versuchten ihr Glück und scheiterten mehrfach am Versuch, Mackays riesigen Tresor zu knacken. Von den Wachen des Hausherrn erschossen, sollen die Seelen der Gauner bis heute in der unteren Etage der Mansion umherspuken. Doch damit nicht genug – zu den anderen Geistern, die hier regelmäßig gesehen werden, gehören ein Diener sowie ein ehemaliger Oberst der Armee, außerdem eine Frau in wallendem Gewand, die im Wohnzimmer herumlungert sowie zwei kleine Mädchen namens Emma und Lily.

Das viktorianische Gutshaus wurde übrigens 1961 zusammen mit dem übrigen Historic District von Virginia City in die Liste der National Historic Landmarks aufgenommen und ist das ganze Jahr über für Führungen und Hochzeiten geöffnet. Natürlich nur für die Mutigen unter uns…

Von allen Friedhöfen in Nevada – und davon gibt es viele – ist der Goldfield Historic Cemetery einer der faszinierendsten. Auch wenn der Grund für den Beinamen “Last Great Gold Camp” heutzutage für diejenigen, die durch Goldfield fahren, vielleicht nicht sofort ersichtlich ist, ritt die Stadt einst auf einer Welle des Reichtums, aufgrund des riesigen Vorkommens an Gold, das in der Nähe abgebaut worden ist. Als der Goldboom eine Eisenbahnlinie durch Goldfield nötig machte, musste der historische Friedhof aus dem Zentrum der Stadt weichen. Also fand sich eine Gruppe Männer, als “Official Ghouls” bekannt, zusammen und grub die Überreste der ehemaligen Bewohner mitten in der Nacht aus und brachte sie an den heutigen Standort des Friedhofs am Stadtrand.

Auf dem Friedhof gibt es einige bemerkenswerte Gräber zu entdecken, deren historische Grabsteine mit Inschriften auf Todesursachen, wie „Gunshot“ oder sogar „Man Died Eating Library Paste“, hinweisen. Besucher sollten sich auf jeden Fall respektvoll verhalten, da der Goldfield Historic Cemetery auch heute noch als Friedhof von Goldfield genutzt wird.

Beitragsbild: Noch heute wird der Goldfield Historic Cemetery als Friedhof der Gemeinde genutzt. Alle Fotos: Sydney Martinez | Travel Nevada