30. Dezember 2020
Oberaudorf: Auf der Suche nach dem Tatzelwurm
Unterwegs im oberbayerischen Outdoorparadies Oberaudorf
Es ist Mitte September, der Spätsommer ist auf seinem Höhepunkt. Wir sitzen im Biergarten der Privatbrauerei Oberaudorf bei einem Weißwurst-Frühschoppen mit bayerischer Volksmusik und die Vorfreude auf drei Tage Herbstabenteuer in Oberbayern steigt: Wandern, Radfahren, Bergseen entdecken und vieles mehr. Erlebnisberg Hockeck, Wildbarren und Tatzelwurm. Tatzelwurm? Das Fragezeichen steht uns ins Gesicht geschrieben. Ein Wurm mit Tatzen? Nie gehört, aber er weckt unsere Neugier. Ein Blick in die Untiefen von Wikipedia bringt Abhilfe.
Der Tatzelwurm ist ein alpenländisches Fabeltier, ein kleiner Verwandter von Drache und Lindwurm und soll vor allem im Alpenraum vorkommen. Der Name setzt sich zusammen aus Tatze und Wurm, was darauf hindeutet, dass es sich beim Tatzelwurm um einen „Halbdrachen“ mit einem schlangenartigen Unterleib und zwei prankenbesetzten Vorderbeinen handelt. Alles klar – wir werden uns auf die Suche machen.
Zunächst einmal verschaffen wir uns einen Überblick über die Perle des Inntals, wie Oberaudorf zu Recht genannt wird. Die idyllische Lage im Inntal mit einem Rundumblick auf die Alpen lässt unser Herz höher schlagen. Nach einer Besichtigung der Ruine Auerburg, die bereits 1747 nach dem österreichischen Erbfolgekrieg durch Kitzbühler Bergknappen geschleift wurde, geht es mit der Sesselbahn auf den Erlebnisberg Hocheck. Auf dem Sagenweg erhalten wir auch neue Erkenntnisse zum Tatzelwurm. Er soll in der Gumpe (Strudeltopf) des Tatzelwurmwasserfalls hausen. Dem werden wir am Folgetag auf den Grund gehen. Heute aber genießen wir erst einmal die zahlreichen Attraktionen am Hocheck.
Das allgegenwärtige traumhafte Alpenpanorama lässt sich dabei auf abwechslungsreichen Wandertouren, mit dem Mountainbike oder auf abwechslungsreichen Familienaktivitäten genießen. Adrenalin-Junkies können sich den Traum vom Fliegen mit der Flying-Fox-Anlage erfüllen und gleiten auf einem Stahlseil mit bis zu 80 km/h über die Wiesen hinab ins Tal. Mit der Sommerrodelbahn geht es auf einer Länge von rund 1000 Metern rasant bergab. Ein Waldseilgarten, Deutschlands höchste FreeFall-Rutsche, eine Goldwaschanlage sowie eine Kneippanlage mit Wellness-Liegen runden das umfangreiche Angebot ab. Die Zeit vergeht wie im Flug, und als es am späten Nachmittag mit der Sesselbahn und einem atemberaubenden Ausblick auf das Inntal und die umliegende Bergwelt wieder zurück ins Dorf geht, haben wir bereits unzählige bleibende Erinnerungen mitgenommen.
Mehr dazu und zahlreiche weitere Reisetipps und -berichte, insbesondere für Deutschland, Österreich und die Schweiz lest Ihr in der Erstausgabe 1/2021 des Magazins 360° HeimatReisen.
Text und Bilder: Andreas Walter