Oberfranken: Staffelberg – ein sagenhaftes Ausflugsziel

03. März 2023

Oberfranken: Staffelberg – ein sagenhaftes Ausflugsziel

Schon mal was von den Querkele gehört? Diese kleinen, hilfreichen Wesen wohnten einst in einer Höhle des Staffelbergs im Bad Staffelsteiner Land. Abends kamen sie in die umliegenden Dörfer, verrichteten allerlei Arbeiten in Haus und Hof und halfen bei Krankheiten mit heilsamen Kräutern. Nur eine Schwäche hatten sie: Kartoffelklöße. Doch weil die Querkele so hilfreich waren, sahen die Menschen darüber hinweg, wenn an den „Klößtagen“ hin und wieder welche aus den Schüsseln und Töpfen verschwanden. Bis eine geizige Bauersfrau anfing, die Klöße abzuzählen - kurze Zeit später verließen die Querkele ihre Höhlen, setzten über den Main und verschwanden auf Nimmerwiedersehen. Noch heute aber kann man bei einem Ausflug auf den Staffelberg die sagenumwobene Querkeleshöhle besichtigen.

Von der keltischen Siedlung bis zum Heiligen Grab

In der historischen Adelgundiskapelle wird jedes Jahr zu Ostern das
In der historischen Adelgundiskapelle wird jedes Jahr zu Ostern das "Heilige Grab" aufgebaut. Foto: djd | Kur & Tourismus Service Bad Staffelstein

Nicht so leicht zu sehen ist dagegen die legendäre Schatzhöhle im Inneren des Berges, die sich nur alle hundert Jahre eine Stunde lang für Sonntagskinder öffnet. Oder der riesige Fisch, der in einem unterirdischen See lebt und seinen Schwanz im Maul hält, um genug Platz zu haben. Dass sich so viele Sagen um den Staffelberg ranken, hat wahrscheinlich auch mit seiner reichen und langen Geschichte zu tun.

"Berg der Franken" wird der Staffelberg auch genannt. Foto: djd | Kur & Tourismus Service Bad Staffelstein

Der „Berg der Franken“ mit dem charakteristischen, felsbekränzten Hochplateau wurde wohl schon im 5. Jahrtausend vor Christus besiedelt und beherbergte in der späten Eisenzeit ein "Oppidum", eine keltische Siedlung. Später wurde auf den Resten eines heidnischen Kultbaus die erste christliche Kapelle errichtet. Heute steht dort die Adelgundiskapelle aus dem 17. Jahrhundert. Jedes Jahr zur Osterzeit wird in ihr das „Heilige Grab“ errichtet, ein 250 Jahre altes Kulissenkunstwerk mit beweglichen Figuren, die die Leidenszeit Jesu, seinen Tod und die Wiederauferstehung darstellen.

Herrlicher Blick über das Maintal

Der weite Blick über das Maintal ist die Belohnung für den Aufstieg. Foto: djd | Franken Tourismus - Obermain Jura | Holger Leue
Der weite Blick über das Maintal ist die Belohnung für den Aufstieg. Foto: djd | Franken Tourismus - Obermain Jura | Holger Leue

Der Aufstieg auf den 539 Meter hohen Staffelberg wird aber nicht nur mit seinem Reichtum an Legenden und Geschichte belohnt, sondern auch mit einem fantastischen Ausblick über das Tal – alle Infos und eine Wanderbeschreibung finden sich unter www.bad-staffelstein.de. Schon der Dichter Victor von Scheffel rühmte in seinem „Frankenlied“ die Aussicht „von Bamberg bis zum Grabfeldgau“. An klaren Tagen sind sogar der Rennsteig, die Veste Coburg und der Frankenwald zu sehen. Ausklingen lassen können Besucher den Ausflug mit einer Einkehr in die Staffelbergklause. Bei einer leckeren Brotzeit und einem kühlen Bier werden dann Pläne für den nächsten Tag geschmiedet – etwa für einen Besuch des Klosters Banz, der Basilika Vierzehnheiligen oder für einen Wellnass-Tag in der Obermain Therme.

Beitragsbild: Auf dem Staffelberg kann man nicht nur in die Ferne schauen, sondern auch in alte Bräuche und Geschichten eintauchen. Foto: djd | Kur & Tourismus Service Bad Staffelstein