Steinhuder Meer: Frischer Wind für die Insel Wilhelmstein

16. Juni 2021

Steinhuder Meer: Frischer Wind für die Insel Wilhelmstein

Frischer Wind für die kleine Insel im größten See Niedersachsens. Die Steinhuder Meer Tourismus GmbH (SMT) ist seit dieser Saison Pächter und Betreiber der Insel Wilhelmstein im Steinhuder Meer. Finanziell unterstützt wird die SMT dabei von ihren Gesellschaftern Stadt Wunstorf, Stadt Neustadt am Rübenberge, Stadt Rehburg-Loccum und der Samtgemeinde Sachsenhagen sowie der Region Hannover, den Landkreisen Nienburg und Schaumburg als Trägern des Naturparks Steinhuder Meer sowie dem Land Niedersachsen. Zum Jahreswechsel 2021 hatte sich das Fürstenhaus Schaumburg-Lippe als Eigentümerin aus dem Betrieb der Insel zurückgezogen.

Eine imposante 260 Jahre alte Inselfestung, frisch gekieste Wege, die sich um kleine historische Gebäude schlängeln, Kanonen, Kanonenkugeln und viel Platz für eine Auszeit mitten im Steinhuder Meer erwarten die Gäste auf der Insel Wilhelmstein. Trutzige Mauern, weiße Häuser und viel Grün auf einem Quadrat mit rund 125 Metern Seitenlänge. Bis zu 70.000 Gäste besuchen bislang jährlich die Inselfestung Wilhelmstein, ein „märchenhaftes Refugium“, wie die britische „Daily Mail“ schwärmte.

„Der Wilhelmstein spielt für die Attraktivität des Steinhuder Meers eine wichtige Rolle. Wir wollen dieses einzigartige Kleinod auf Dauer sichern“, sagt Christine Karasch, Dezernentin für Umwelt, Planung und Bauen bei der Region Hannover. „Ich bin sehr gespannt, wie das Angebot der neuen Insel-Gastronomie angenommen wird. Dem jungen Team wünsche ich eine tolle Saison und viele zufriedene Gäste.“ Das Betriebskonzept des „Inselresorts“ passe sich sehr gut in das gemeinsam vom Betreiber mit Anliegerkommunen, Förderern und Tourismusverbänden ausgearbeitete Nutzungskonzept ein.

Zusammen mit der Arbeitsgruppe Wilhelmstein hat die Steinhuder Meer Tourismus GmbH viele weitere Pläne. Sie werden in einem Nutzungskonzept zusammengefasst, das in diesem Herbst veröffentlicht wird. Ganz oben auf der Liste stehen die Renovierung der Festung und eine komplette Neugestaltung der dortigen Ausstellung.

„Die Insel ist ein Gesamterlebnis mit außergewöhnlicher Historie“ freut sich SMT-Geschäftsführer Willi Rehbock: „Eine regional ausgerichtete Küche mit besonderen Akzenten gehört dazu. Wir wollen aber auch Geschichte und Geschichten erlebbar machen, authentisch und emotional erzählen.“ Schicksale aus den dunklen Kasematten gehören dazu oder die Mythen rund um den Steinhuder Hecht, dem ersten Unterseeboot der Welt, das angeblich im 18. Jahrhundert gebaut wurde und im Steinhuder Meer getaucht ist.

Auch der Ausstellungsraum des Naturparks Steinhuder Meer auf dem Wilhelmstein wird aufgefrischt, Menschen mit Handicaps soll der Besuch der Insel mit ihren runderneuerten Attraktionen erleichtert werden. Service für Wassersportlerinnen und -sportler: Kanuten und Stand-up-Paddler können an einem eigenen kleinen Steg anlegen.

Inselfestung

Beim Durchschreiten der ehemaligen Kasematten, in dem einst die gemeinen Soldaten untergebracht waren, betreten die Gäste eine ganz andere Welt. Sie sind nicht zu vergleichen mit dem Wohnraum darüber, in dem die Festungskommandanten und die Offiziere lebten. Vorbei führt der Rundgang auch an einer Nachbildung des Steinhuder Hechtes, dem ersten Unterseeboot Deutschlands. Der Rundgang gibt einen Einblick darüber, warum Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe die Festung 1761-1767 errichten ließ, und welche wechselhafte Geschichte die Insel seitdem erlebt hat. Im Wortsinne Höhepunkt: Der Panorama-Ausblick vom Turm, dem höchsten Punkt der Insel.

Anreise

Von Steinhude und Mardorf aus ist die Insel schon von Ufer aus zu sehen. In 25 Minuten fährt das Linienschiff Schaumburg-Lippe oder einer der historischen Auswanderer über den größten See Niedersachsens und lässt den Alltag schon auf der Fahrt vergessen. Die großen offenen Holzsegelboote haben ihren Namen daher, dass das Nordufer früher unter preußisch-hannoverischer Verwaltung stand, während das Südufer um Steinhude zu Schaumburg-Lippe gehörte. Begab man sich nun in die Boote und fuhr von Steinhude, in Schaumburg-Lippe zum Weißen Berg, in das Verwaltungsgebiet Hannover, „wanderte“ man also von dem einen „Land“ in das andere „Land“ aus. Daher der Name „Auswanderer“.

Für alle Gäste, die mit dem eigenen Boot anreisen, verzichtet die Steinhuder Meer Tourismus GmbH in diesem Jahr auf die Anlegegebühr. Ganz besonders freuen können sich alle Wasser-sportler: Zeitnah wird ein Schwimmsteg installiert, der das Anlegen mit dem eigenen Board oder Kanu, oder mit einem Tret- oder Elektroboot noch einfacher macht.

Seit dem 11. Juni 2021 sind zusätzliche Abendfahrten zur Insel möglich. Das Linienschiff legt um 17.30 Uhr an den Steinhuder Strandterrassen ab. Von dort geht es direkt zum Wilhelm-stein. Eine Rückfahrt ist um 19 Uhr direkt nach Steinhude möglich oder um 21 Uhr über Mar-dorf nach Steinhude. Mardorfer Gäste können um 18.30 Uhr zum Wilhelmstein ab dem öf-fentlichen Steg an der Jugendherberge fahren. Die Rückfahrt findet statt um 21 Uhr.

Über die Insel Wilhelmstein

Die Insel Wilhelmstein mitten im Steinhuder Meer, Niedersachsens größtem Binnensee, gehört dem Fürstenhaus zu Schaumburg-Lippe. Die Insel mit Inselfestung wurde 1761-1767 von Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe erbaut und hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Sie ist ein wichtiger touristischer Anziehungspunkt für das Reiseziel Steinhuder Meer. Er-reichbar ist die Insel in ca. 25 Minuten mit einem Linienschiff oder einem Auswanderer von Steinhude oder Mardorf aus. Highlight eines Besuches sind die historische Inselfestung mit umwerfendem Blick über das Steinhuder Meer, eine Übernachtung in einem der historischen Gebäude und der Besuch des neuen Restaurants Porto Lago.

Beitragsbild: ChristianSchd, CC BY-SA 4.0