05. November 2021
Wandern auf Helgoland: Vorbei an Klippen und dem kleinsten Naturschutzgebiet der Welt
Helgoland ist immer eine Reise wert. Zum Beispiel, um die Hochseeinsel per pedes zu erkunden. Das geht am besten auf dem Klippenwanderweg, der zum höchsten Punkt der Insel führt – dem Pinneberg, der 60 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Dabei wird auch das kleinste Naturschutzgebiet der Welt passiert: der Lummenfelsen.
Hier ereignet sich Jahr für Jahr ein wahres Naturschauspiel, wenn die jungen Trottellummen sich bei ihren ersten Flugversuchen in die Fluten stürzen. Am Scheitelpunkt des Weges wartet die Lange Anna, der berühmte Buntsandfelsen und zugleich das Wahrzeichen der Insel. Belohnt wird der Aufstieg mit einem atemberaubenden Blick über die Nordsee.
Etwas mehr als drei Kilometer misst der Klippenwanderweg, der das Helgoländer Oberland quert und auf der anderen Seite zurück in den Ort führt. Eine gute Distanz: Länger als ein Spaziergang und wie geschaffen, um einen Überblick über die Insel zu bekommen. Ganz automatisch passiert der Wanderer mit Leuchtturm, Pinneberg, Lummenfelsen und Langer Anna einige der bekanntesten Insel-Highlights.
Auf dem Rückweg lässt sich gut ein Abstecher an den Nordstrand oder ein Stopp im Café einbauen. Stephan Hauke, der Tourismusdirektor und begeisterter Neu-Bürger der Insel empfiehlt: „Der Klippenwanderweg ist ideal für einen Tagesausflug und zeigt Helgoland von seiner besten Seite. Hier weht immer eine frische Brise, man bekommt den Kopf frei und hat einen sensationellen 360 Grad Blick vom höchsten Punkt der Insel.“
Fernglas nicht vergessen
Helgoland ist einzigartig: Obwohl die Hochseeinsel nur knapp einen und die 600m entfernte Düne nochmal 0,7 Quadratkilometer messen, haben sie viel zu bieten. So kann sie gleich zwei Naturschutzgebiete aufweisen, Helgoland und Helgoländer Felssockel, und wurde mehrfach ausgezeichnet – 2006 mit dem Prädikat „Nationaler Geotop“, 2012 wurde sie zum „schönsten Naturwunder Deutschlands“ gekürt. Der jährliche Lummensprung bietet ein faszinierendes Naturschauspiel, wenn die jungen Lummen sich aus 30-40m Höhe in die Tiefe stürzen, zu ihren im Wasser wartenden Eltern. Ebenso die Kegelrobben, Deutschland größtes Raubtier, die seit Mitte der 90er Jahre ihre Jungen auf Helgolands Düne zwischen November und Januar geboren werden. In der Wurfsaison 2020/2021 sind es 653 Kegelrobbenbabies gewesen, die auf den Stränden der Helgoländer Düne das Licht der Welt erblickten. Es bedeutet aber auch, dass in diesem Zeitraum von November bis Januar, die Strände aufgrund der hohen Tierdichte und dem damit verbundenen Sicherheitsrisiko für Strandspaziergänger, gesperrt sind. Es gibt aber alternative Wegführungen wie den Panoramaweg auf dem Dünenkamm am Nordstrand, der einen ungehinderten Blick auf das Treiben am Strand zulässt. Robben, sowohl Seehunde als auch Kegelrobben, sind das ganze Jahr über auf Helgolands Düne zu sehen. Es gilt hierbei aber einen Sicherheitsabstand von mindestens 30m zu den Tieren einzuhalten!
Ein wahres Mekka ist die Insel für Vogel-Fans: 430 Arten wurden hier bereits gesichtet – die größte nachgewiesene Zahl an Vogelarten in ganz Mitteleuropa. Nicht von ungefähr gibt seit 1910 eine Vogelwarte auf Helgoland. Und das Beste: Diese Natur kann der Gast ungestört genießen, denn sobald er Helgoländischen Boden betritt, kehrt Ruhe ein. Autos und Fahrräder sind, mit einigen wenigen Ausnahmen, auf der gesamten Insel verboten.
Anreise: Gäste müssen ab 31. Oktober die Fähre ab Cuxhaven nutzen https://www.cassen-eils.de. Der Halunder Jet ab Hamburg/Cuxhaven und die Fähre ab Büsum nehmen ihren Betrieb im Frühjahr wieder auf.
Zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten vom Wellnesshotel über die Ferienwohnung bis zum Schlafstrandkorb direkt am Meer finden sich unter: https://www.helgoland.de/unterkuenfte/
Weitere Informationen gibt es hier: https://www.helgoland.de/freizeit-gestalten/rundfahrten/ und https://www.helgoland.de/wissenswertes/kulturinsel-gestern-und-heute/fotografie/
Beitragsbild: Wandern auf Helgoland ist erlebnisreich. Photo Credit: Shutterstock