17. März 2021
Naturerfahrung auf dem Lechweg: Weitwandern mit einer Priese Luxus
Auf rund 125 Kilometern führt der Lechweg durch alpin geprägte Landschaften immer entlang des Lechs und punktet mit traumhaften Aussichten.
Genussvoll und komfortabel erkunden (Weit-)Wanderer auf dem Lechweg eine der letzten Wildflusslandschaften Europas. Perfekt ausgeschilderte Wege, Gepäcktransport, Lunchpakete sowie private Zimmer in gemütlichen Unterkünften machen die Weitwanderetappen zum individuellen Naturerlebnis.
Weitwandern ist in. Vor allem in dieser Zeit, die geprägt ist von Pandemie-Maßnahmen und Umweltsorgen, besinnen sich immer mehr Leute auf naturnahe Erholung mit möglichst geringem ökologischem Fußabdruck. „Zurück in die Natur“ lautet das Motto. Sich auf die wesentlichen Dinge im Leben beschränken, den Kopf freibekommen von Arbeit und Stress. Aber bitte mit Komfort. Genau hier punktet der „Lechweg“. Er führt einsteigerfreundlich und komfortabel auf rund 125 Kilometern vom österreichischen Hochgebirge bis ins deutsche Alpenvorland. Doch statt Hütten mit Matratzenlagern warten abends kleine gemütliche Hotels und Pensionen auf die Wanderer. Die Gastwirte transportieren das Gepäck, packen Lunchpakete und wer möchte kann auch mal eine Etappe mit dem Shuttle fahren. Komfortabler geht Weitwandern nicht.
Weitwandern: Schritt für Schritt den Alltag hinter sich lassen.
Längst Zieht es nicht mehr nur kernige Naturburschen und - madln in die Berge. Auch urbane Trendsetter sehen im bergigen Naturerlebnis einen Lifestyle-Faktor. Nicht ohne Grund. Wandern schenkt Gelassenheit, Achtsamkeit und innere Ruhe. Dabei kommt Weitwandern eine besondere Bedeutung zu. Die mehrtägigen oder manchmal sogar mehrwöchigen Touren führen durch verschiedenste Landschaften und trumpfen täglich mit dem Reiz des Neuen auf. Die vielen Stunden an der frischen Luft, die körperliche Anstrengung und das bewusste Reduzieren auf das Wesentliche fördern eine nachhaltige, aktive Erholung. Und mit der neugewonnenen Energie meistert man anstehende Aufgaben im Alltag mit Leichtigkeit.
Komfortabel von der Quelle bis zum Fall: Der Hüttenschlafsack bleibt zuhause
Der „Lechweg“ gehört zu den zehn besten und komfortabelsten Weitwanderwegen Europas. Er führt vom Formarinsee in Vorarlberg (1.793 m) durch das Tiroler Lechtal weiter nach Reutte und bis nach Füssen im Allgäu (800 m). Die einsteigerfreundliche Wegführung leitet immer am Lech entlang durch fünf Regionen und zwei Länder. In sieben bis zehn Etappen – je nach persönlicher Fitness– erleben die Wanderer hautnah unterschiedliche lokale Traditionen und Geschichten. Sie erkunden Schlösser und Burgen, überqueren ausgesetzte Hängebrücken oder kommen einer der größten Steinbock-Kolonien Europas ganz nahe. Übrigens alles ohne Gedränge und mit viel Abstand zu den möglichen Gleichgesinnten, denn Trubel ist auf dem Lechweg ein Fremdwort. Das Beste aber ist: Während die Wanderer nur mit Tagesrucksack ausgestattet im eigenen Rhythmus den gut ausgeschilderten Wegen folgen, schütteln die Wirte in gemütlichen Gasthöfen, Pensionen oder Hotels die Betten auf und bereiten ein regionaltypisches Abendessen vor. Und das Gepäck? Das ist spätestens ab 16 Uhr auf den Zimmern.
Es gibt immer ein erstes Mal: Ich geh' dann mal
In puncto Anfängertauglichkeit überzeugt der Lechweg wie kein zweiter in den Alpen. Die Wanderer laufen ständig in talnaher Umgebung, müssen keine Klettersteige bewältigen oder alpine Erfahrung mitbringen. Ebenso wenig brauchen sie technische Ausrüstung und Verlaufen ist dank der vorbildlichen Beschilderung beinahe unmöglich. Dennoch sollte auf dem Lechweg niemand unvorbereitet loslaufen. Eine durchschnittliche, gute Kondition, Trittfestigkeit und Spaß am Laufen sind Voraussetzung und abgesehen von der körperlichen Fitness bedarf es auch einer gewissen mentalen Vorbereitung. Schließlich müssen jeden Tag aufs Neue zwischen 10,5 und 24,5 Kilometer überwunden werden, auch wenn die Füße schmerzen. Wem doch einmal die Puste ausgehen sollte, der kann einzelne Etappen mit dem Bus fahren und die eigenen Kräfte auf die Wegabschnitte konzentrieren, die am schönsten sind.
Nachhaltig anreisen
Dem Trend nach Achtsamkeit, naturnahem Urlaub und nachhaltigen Erfahrungen entsprechend, setzen die Gastgeber und Tourismusmitarbeiter entlang des Lechwegs sowohl auf eine umweltfreundliche Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch einen PKW-freien Aufenthalt. Dabei ist es selbstverständlich, dass Busse alle Orte entlang der Strecke bedienen.
Beitragsbild: Vom romantisch gelegenen Formarinsee führt die erste Etappe bis nach Lech am Arlberg. Photo Credit: Verein Lechweg