Portugal: Alentejos schönste Naturparks

07. April 2022

Portugal: Alentejos schönste Naturparks

Das Alentejo lässt die Herzen von Naturfreunden und Aktivurlaubern höherschlagen. Naturparks und -schutzgebiete von der Küste bis ins Gebirge und zur spanischen Grenze bieten Besuchern abwechslungsreiche Landschaften und zahlreiche Wander- oder auch Radfahrmöglichkeiten auf einem hervorragend ausgebauten Wegenetz. Besonders die Artenvielfalt und die große Menge an seltenen Tier- und Pflanzenarten zieht viele Naturliebhaber und Tierbeobachter an. Wer im Frühling und Frühsommer ins Alentejo reist, erlebt die Parks und Naturschutzgebiete der Region in der schönsten Zeit des Jahres.

Die Region Alentejo, zwischen dem Tejo im Norden und der Algarve im Süden Portugals, ist geprägt von den Stränden am Atlantik, endlosen Ebenen unberührter Natur sowie vom großen kulturellen Erbe, das in den zahlreichen Kleinstädten der Region bis heute erhalten und zu besichtigen ist.

Insgesamt umfasst das Alentejo sechs UNESCO-Biosphärenreservate und vier UNESCO Global Geoparks. Durch die gut ausgebauten Wege sind alle Gebiete sowohl wandernd als auch mit dem Rad oder Mountainbike zu erreichen. Unter Naturschutz stehen unter anderen an der Küste: die Sado-Mündung, die Lagunen von Santo André und Sancha, sowie der Küstenabschnitt Südwestlicher Alentejo und Costa Vicentina. Hinzu kommen noch einige Teile im Hinterland des Alentejo, wie das São Mamede-Gebirge, das Guadiana-Tal und das Biosphärenreservat Castro Verde.

Das Alentejo ist auch für seine vielfältige Tierwelt bekannt. Von den Adlern im Nationalpark Serra de São Mamede bis zu den Delfinen im Reserva Natural do Estuário do Sado oder dem Iberischen Luchs im Naturpark Guadiana – der im Alentejo beheimatete schützenswerte Artenreichtum ist groß.

Norden: die Heimat von mehr als 220 Vogelarten

Foto: Alentejo Promotion Office
Foto: Alentejo Promotion Office

Im Norden des Alentejo liegt das Naturschutzgebiet und UNESCO- Biosphärenreservat Paúl do Boquilobo. Dieses geschützte Feuchtgebiet befindet sich zwischen den Flüssen Tejo und Almonda. Es ist die Heimat von mehr als 220 Vogelarten, etwa 30 Säugetieren sowie zahlreichen Amphibien und Fischen. Das Naturschutzgebiet ist nicht bewohnt, aber das umliegende Land weist sehr fruchtbare Böden auf, die sich hervorragend für die Landwirtschaft und als Weideland eignen.

Nordosten: Bis zu 1025 Meter hohe Berge und üppige Natur

Die Serra de São Mamede liegt im Nordosten der Region Alentejo. Bis zu 1025 Meter hohe Berge prägen das Mittelgebirge, dessen üppige Natur durch den 55.524 Hektar großen Naturpark Serra de São Mamede geschützt wird. Der Park zeichnet sich durch seine große Artenvielfalt aus: Kork- und Steineichen, Heckenrosen und Kastanienwälder prägen das Bild. Der Bonelli-Adler und der Schwarzgeier nisten hier und eine der wichtigsten Fledermauskolonien lebt in der Kalksteinhöhle Cova da Moura. Neben der wunderschönen Natur können Urlauber auch noch Spuren aus der Steinzeit und römische Burgen entdecken.

Südosten: Mittelalterliche Städtchen in felsiger Landschaft

Foto: Alentejo Promotion Office
Foto: Alentejo Promotion Office

Der Naturpark Guadiana-Tal, der sich im Süden der Region befindet, liegt direkt am Guadiana-Fluss. Am Ufer des Flusses liegen malerisch jahrhundertealte Mühlen und denkmalgeschützte Dörfer, die den Eindruck einer Zeitreise Mittelalter erwecken. Enge Schluchten sind mit undurchdringlich scheinender Macchia bewachsen. Hier leben die vom Aussterben bedrohte Iberische Geburtshelferkröte, aber auch seltene Schlangen, dazu Luchse, Störche, Rötelfalken und Habichtsadler. Eine besondere Sehenswürdigkeit in dem 70.000 Hektar großen Naturpark ist das mittelalterliche Städtchen Mértola, das auf einem großen Felsen am Ufer des Guadiana liegt. Die maurische Burg an der Spitze des Felsens erinnert an die Mauren, die die Region vom 8. bis zum 13. Jahrhundert beherrschten. Ihr zu Füßen sammeln sich weißgetünchte Häusern und schmale Gassen, die auf die Igreja Matritz zulaufen, die Stadtkirche von Mértola, die ehemals eine Moschee war.

Im Südwesten: Spektakuläre Ausblicke und schroffe Felsformationen

Über 100 Kilometer erstreckt sich der wohl bekannteste Nationalpark des Alentejo, der Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina, von Porto Covo bis nach Burgau an der Algarve. Die von der Erosion zerklüftete Steilküste fasziniert mit einer enormen Formen- und Farbenvielfalt. Sie ist die Heimat zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, darunter der seltene Fischadler, Otter und Weißstörche sowie endemische Pflanzenarten mit interessanten Namen wie Biscutella vicentina oder Plantago almogravensis.  

Einige Trails des historischen insgesamt 400 km langen Fischerpfades Rota Vicentina führen durch diesen Nationalpark. Schroffe Felsküste, kleine Buchten, endloser Standstrand oder erhabene Dünen säumen den Trail an der Costa Alentejana bis nach Milfontes. Durch den ganzjährigen Wind und die gute Brandung gehört die 60 km lange Küstenlinie auch für Surfer zu den beliebtesten und schönsten Surfrevieren des Landes. Ein Highlight des Parks ist das Kap São Vicente mit dem markanten Leuchtturm, der das südwestlichste Ende des europäischen Festlandes markiert.

Der Westen: Naturschutzgebiet mit beeindruckenden Bewohnern - Delfine in ihrem natürlichen Habitat

Foto: Alentejo Promotion Office
Foto: Alentejo Promotion Office

Das Naturschutzgebiet Reserva Natural do Estuário do Sado, das sich an der Küste südlich von Lissabon befindet, ist als einer der wenigen Orte Europas die Heimat von Delfinen. Besucher können bei Bootsausflügen auf Entdeckungstour gehen und die liebenswürdigen Säugetiere in ihrem Lebensraum nahe der Küste beobachten. Auch für Zugvögel ist das Naturschutzgebiet ein vertrauter Ort. Hier befinden sich zahlreiche Weißstorch-Nester, die man auf Kirchtürmern oder Strommasten entdecken kann, denn für ihren Nistplatz kann es ihnen eigentlich nicht hoch genug sein. Die Reserva Natural do Estuário do Sado ist heute noch eine wichtige Region für die portugiesische Landwirtschaft – zum Beispiel mit dem Eichenwald, der Kork liefert oder aber dem Pinienwald, der eine große Menge an Pinienkernen hergibt.

Das Biosphärenreservat Castro Verde befindet sich auch im Westen des Alentejo. Das sogenannte „Weiße Feld“, das seinen Namen aufgrund seiner, im Sommer, immer bleicher werdenden Farben, erhalten hat, beheimatet zahlreiche Vogelarten, unter ihnen die für das Alentejo typischen Vögel wie zum Beispiel der Triel oder auch das Sandflughuhn. Das Wappentier von Castro Verde ist der Großtrappe, der größte flugfähige Vogel Europas. Wenn zum Ende des Frühjahrs das Männchen zur Brautschau sein Gefieder zeigt spreizt seine Schwanzfedern spreizt, gleicht das einem wahren Naturspektakel.

Weitere Informationen: www.visitalentejo.pt/de/brochures/