Sardinien: Isola Mal di Ventre – Insel des bösen Windes

25. November 2021

Sardinien: Isola Mal di Ventre – Insel des bösen Windes

Die Isola Mal di Ventre im Mar di Sardegna ist von einzigartiger Schönheit, schroff und flach. Das 0,8 Quadratkilometer große Eiland vor der Sinis-Halbinsel zählt zu Sardiniens letzten Geheimtipps. Ruhe und Natur haben auf dem knapp 4,9 Seemeilen von der Mutterinsel entfernten Inselchen Vorrang.

Die südwestlich des Capo Mannu liegende unbewohnte Isola Mal di Ventre (im Sardischen Isola Malu Entu) ist eigentlich eher ein großer Felsen, der aus dem türkisfarbenen Meer herausragt. Eleonorenfalken kleben in den steilen Felswänden, Kolonien von Sepiasturmtauchern, Mittelmeermöwen und Kormoranen nisten im rissigen Gestein an der Westseite der Insel. Auf dem kleinen flachen Eiland, das seit 1998 marines Schutzgebiet ist, gibt es feste und klare Regeln. Man darf keine Pflanzen pflücken. Man darf keinen Sand, keine Muscheln oder Steine mitnehmen. Man darf keine Tiere fangen und sie auch nicht füttern. Man darf auch keinen Müll wegwerfen und nicht rauchen.

Im Osten der Insel liegt die Cala Le Saline, die größte und schönste Bucht von Mal di Ventre. Am flachen Ufer des weißen und feinsandigen Strandes sprudelt hier und da sogar schwefeliges Wasser hervor. Doch auch in den anderen Buchten wie in der Cala Pastori, der Cala Nuraghe und der Cala Valdaro kann man das Eiland am Strand oder mit der Tauchermaske unter Wasser genießen. Wer allerdings mehr sehen will als nur hellen Sand und besonders flinke Fische, der muss sich entscheiden: entweder die raue und felsige Westseite erkunden oder die komplette Insel zu Fuß umrunden.

Die karge Vegetation besteht u.a. aus Mastix, Zistrosen, Zwergpalmen und Gräsern.
Die karge Vegetation besteht u.a. aus Mastix, Zistrosen, Zwergpalmen und Gräsern.

Bei einer Länge von 2,5 Kilometern und einer Breite von 900 Metern können auch Untrainierte die Umrundung von Mal di Ventre in knapp drei Stunden in Angriff nehmen. Bei dem Rundgang kann man auch wunderbar beobachten, wer auf der Insel lebt. Die Abgeschiedenheit hat das Eiland zu einem Paradies für die unterschiedlichsten Insekten- und Vogelarten gemacht – sowie für unzählige Kaninchen, die durch das niedrige Macchia-Gesträuch hoppeln.

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Mehr dazu und 49 weitere Tipps lest Ihr in dem Buch "Sardinien - 50 Tipps Abseits der ausgetretenen Pfade von Andrea Behrmann und Paolo Succu: https://360grad-medienshop.de/sardinien

Über das Buch

Auf der Landkarte sieht Sardinien aus wie eine Sandale, die eine Kinderhand vor die mittelitalienische Küste in das Tyrrhenische Meer gemalt hat. Weltweit bekannt wurde die zweitgrößte Insel Italiens durch die von Prinz Karim Aga Khan IV. erschlossene Costa Smeralda, die seit jeher Prominente und Stars anzieht. Doch Sardinien ist viel mehr als Nobelorte und Superjachten. Die Insel mit nur 1,6 Millionen Einwohnern lockt mit feinen Sandstränden, meterhohen Steilküsten, riesigen Lagunen, hübschen Bergdörfern und einer atemberaubenden Natur. Da vor allem im Sommer viele bekannte Ziele überlaufen sind, bietet dieses Buch 50 Vorschläge, die nicht gleich jedem Urlauber in den Sinn kommen. Die meisten liegen ein wenig abseits, aber manchmal auch in unmittelbarer Nähe zu den berühmten Sehenswürdigkeiten wie der Strand von Portu Sèssini, der seinem großen Bruder in der Nachbarbucht eigentlich in nichts nachsteht. Und wenn dort am Abend die Sonne am Horizont untergeht, weiß man, dass man auf einer der schönsten Inseln Italiens zu Besuch ist.

Über die Autoren: Andrea Behrmann studierte Italianistik auf Sardinien. Sie lebt als freie Journalistin, Bloggerin und Hochzeitsplanerin mit ihrem Mann Paolo Succu in der Inselhauptstadt Cagliari. Sie schreibt Reiseführer, Artikel und Reportagen, sie recherchiert, organisiert und textet. Bei ihren Streifzügen durch die Insel ist sie gerne abseits der Pfade unterwegs; www.sardinienreporter.de. Paolo Succu, 1961 in Cagliari geboren, arbeitet als freier Fotograf und hat sich mit mehr als zehn erfolgreichen Bildbänden einen Namen gemacht. Für seine Arbeiten wurde er mehrmals ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Premio Nuraghe d'Oro“; www.paolosuccu.com

Text: Andrea Behrmann | Beitragsbilder Photo Credit: Paolo Succu