12. September 2023
San Francisco: Kostenlose Führungen und besondere Gratis-Erlebnisse
Warum hat San Francisco eine Straße nach einer falschen Person benannt und welche bekannte Touristenattraktionen der Stadt wurde mit gestohlenem Geld erbaut? Antworten auf diese und viele weitere Fragen geben Insider, die San Francisco wie ihre Westentasche kennen.
In Kaliforniens Metropole sind immer mehr freiwillige „Hobby-Stadtführer“ unterwegs, die ihr Knowhow mit Besuchern auf ganz besonderen Sightseeing-Rundgängen teilen – und das sogar komplett kostenlos. Sie führen zum Teil durch bekannte Viertel, aber auch an viele versteckte Plätze.
Unbekannter Mission District und verrückte Kriminalgeschichten
Das Team von Free SF Tour besteht aus örtlichen Freiwilligen, die Besucher auf verschiedene Spaziergänge durch die Stadt mitnehmen. Täglich um 10 Uhr findet die „Morning SF Tour“ statt. Diese deckt den größten Teil der Innenstadt ab: den Union Square, wo der Rundgang beginnt, Chinatown, den Financial District, Embarcadero und das Ferry Terminal – hier endet die Tour. Besucher können sich auf viele unterhaltsame Fakten und einen sehr kurzweiligen Spaziergang freuen, auf dem es um Geschichten über Orte, Menschen sowie historische und aktuelle Ereignisse geht. Der Guide berichtet dabei auch über Schiffe, die unter den heutigen Wolkenkratzern vergraben sind, einflussreiche Frauen und die Zeit der Goldgräber.
Zwei beliebte Stadtteile San Franciscos stehen im Mittelpunkt der „Mission/Castro Hidden Stories Tour“, die donnerstags, freitags und samstags um 14 Uhr angeboten wird. Sowohl der Mission District als auch Castro haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Beide Stadtteile bieten daher genügend Gesprächsstoff über den vollzogenen Wandel zu dem, was sie jetzt sind: absolute Trend-Viertel. Ein erfahrener Guide bringt Gäste an viele Orte, die bei Einheimischen beliebt sind, aber viele Besucher nicht kennen, darunter den Mission Dolores Park, das Castro Theatre und die Clarion Mural Alley. Treffpunkt ist die Mission Dolores Basilica, Ziel die Castro Metro Station.
Immer mittwochs um 14 Uhr steht die „Italian Love Tour“ auf dem Programm. Sie führt von der St. Peter and Paul Cathedral durch das italienisch geprägte Viertel North Beach und endet am Powell & Hyde Cable Car Turnabout. Höhepunkt dieses Rundgangs ist das Erklimmen der Lombard Street, San Franciscos bekannter Zickzack-Straße im Viertel Russian Hill.
Die „Vice Tour“ taucht in die verrücktesten und spannendsten Kriminalgeschichten der Stadt ein. Hier geht es um Kurioses wie einen Kampf um Eier und den höflichsten Banditen. Aber auch darum, warum San Francisco eine Straße nach einer falschen Person benannt hat und welche beliebte Sehenswürdigkeit mit gestohlenem Geld errichtet wurde. Der Spaziergang jeden Freitag um 18 Uhr startet am Union Square, führt durch Chinatown und endet in North Beach.
Alle Touren dauern etwa zwei bis zweieinhalb Stunden. Wer sichergehen will, dass sein Wunschtermin verfügbar ist, sollte vorab online buchen. Der Anbieter wird von keiner Organisation unterstützt. Alle Guides verdienen ausschließlich an den freiwilligen Trinkgeldern der Besucher. Weitere Informationen unter https://freesftour.com/.
Spaziergänge durch Chinatown und das italienische Viertel
Free Tours by Foot arbeitet mit erfahrenen lokalen Stadtführern zusammen und bietet mehrmals täglich Touren durch San Francisco an, darunter „All in One“, einen fünfstündigen Spaziergang, der Besucher zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt bringt. Die zweistündige „Original San Francisco“-Tour führt durch die älteste Chinatown Amerikas, zu Cafés im italienischen Viertel North Beach und durch den Financial District mit seinen modernen Wolkenkratzern. Andere Touren konzentrieren sich auf die Lombard Street, Fisherman's Wharf und Castro und dauern zwischen eineinhalb und drei Stunden. Eine Buchung im Voraus wird dringend empfohlen. Mehr Details unter https://freetoursbyfoot.com/san-francisco-tours/.
Informative Ranger Talks und freiwillige Gärtnerarbeiten auf Alcatraz
Zu den geführten Aktivitäten der Golden Gate National Parks Conservancy gehören kostenlose Veranstaltungen wie Park Ranger Campfire Talks an den Presidio Tunnel Tops, die freitags bis montags um 16 Uhr stattfinden. Dieser neu errichtete Park bietet grandiose Aussichten auf die Golden Gate Bridge.
San Francisco-Besucher können sich auch am Mittwoch- oder Donnerstag-Morgen einem Team von Freiwilligen bei der Pflege der historischen Gärten von Alcatraz anschließen. Weitere Einzelheiten unter www.parksconservancy.org/events.
Guru Walks setzen Fokus auf Food & History
GuruWalk-Touren werden von „Gurus“ geleitet, „aufgeschlossenen, aufmerksamen, lustigen Menschen mit großen Kenntnissen der Stadt“. Sie haben sich unter anderem auf eine dreistündige „Food & History Tour“ durch San Franciscos Chinatown und einen zweistündigen „Hidden Stairways of San Francisco“-Spaziergang spezialisiert. Eine Voranmeldung ist erforderlich. Einige Reiseführer bieten ihre Gratis-Touren sogar in deutscher Sprache an. Mehr Infos unter www.guruwalk.com/de/san-francisco.
Haas-Lilienthal House: Tour durch wohlhabenden Stadtteil Pacific Heights
Während eine Besichtigung dieses historischen Gebäudes in der Franklin Street kostenpflichtig ist, bietet das Haas-Lilienthal House auch kostenlose, geführte Rundgänge durch Pacific Heights an, die die Vielfalt der Architektur und Kultur des Viertels hervorheben. Pacific Heights ist einer der wohlhabendsten Stadtteile von San Francisco. Die 90-minütigen Führungen beginnen sonntags um 12.30 Uhr. Mehr dazu unter www.haas-lilienthalhouse.org/walking-tours.
Führungen durch das James R. Browning United States Courthouse
Dieses nationale historische Wahrzeichen in der Seventh Street in SoMa ist der Sitz des Berufungsgerichts der Vereinigten Staaten für den neunten Bezirk. Mündliche Verhandlungen sind für die Öffentlichkeit zugänglich, aber das James R. Browning United States Courthouse bietet auch kostenlose Führungen an, die die Lobby des alten Postamts und ausgewählte Gerichtssäle umfassen. Für diese einstündigen Besichtigungen, die an ausgewählten Dienstagen um 13 Uhr stattfinden, ist keine Reservierung erforderlich. Weitere Informationen unter www.ca9.uscourts.gov/information/sf-tours/.
Musik, Geschichte und Architektur mit den San Francisco City Guides erleben
Was im Jahr 1976 mit Bibliothekar-Führungen durch das Rathaus begann, hat sich zu einer Organisation von mehr als 275 ehrenamtlichen Guides entwickelt, die mehr als 70 verschiedene Touren anbieten. Von Ausflügen, die sich auf die Highlights von San Francisco konzentrieren wie die Painted Ladies und die Golden Gate Bridge, bis hin zu themenbezogenen Spaziergängen rund um Musik, Geschichte und Architektur gibt es täglich eine Tour für jeden Geschmack. Einzelheiten unter https://sfcityguides.org/find-your-tour/.
Besichtigung der San Francisco City Hall
Kundige Guides bieten im Rathaus von San Francisco jeden Freitag um 11 und 13 Uhr kostenlose Führungen durch das historische Wahrzeichen an. Die Besichtigungen dauern etwa eine Stunde und beleuchten die Architektur und Geschichte der City Hall. Interessierte können sich am Tag der Tour in der Lobby anmelden. Infos unter https://sf.gov/location/san-francisco-city-hall.
Yerba Buena: Rundgang mit Laienschauspielern
Höhepunkt der kostenlosen 90-minütigen Rundgänge, die vom Yerba Buena Community Benefit District organisiert werden, sind kleine Aufführungen zwischendrin. Laienschauspieler stellen dabei bedeutende Persönlichkeiten dar und erwecken die Geschichte des Viertels Yerba Buena zum Leben. Die „Hidden San Francisco Walking Tours“ finden einmal im Monat freitags statt und beginnen um 14 Uhr an der Kreuzung New Montgomery/Market Street. Mehr Details unter https://ybcbd.org/news/walkingtours/.
Freier Eintritt in Museen und Attraktionen & gratis auf Aussichtsturm
Viele bekannte Museen und Attraktionen in San Francisco öffnen ihre Türen für internationale Besucher mindestens einmal im Monat kostenlos – dazu zählen das M. H. de Young Museum, das Kunstmuseum Legion of Honor und das Conservatory of Flowers (alle am ersten Dienstag im Monat), das Contemporary Jewish Museum (erster Freitag im Monat), das Museum of the African Diaspora (zweiter Samstag im Monat) sowie das Asian Art Museum (erster Sonntag im Monat).
Das San Francisco Museum of Modern Art bietet auf fast 6.000 Quadratmetern dauerhaft frei zugängliche Kunstwerke. Auch die Ausstellungen im California Science Center – inklusive Besichtigung des Space Shuttle Endeavour – sind jederzeit frei zugänglich. Ebenfalls immer freien Eintritt haben Besucher des Institute of Contemporary Art San Francisco, des San Francisco Cable Car Museum, des Hamon Observation Tower im de Young Museum und des historischen Palace of Fine Arts.
Noch mehr Tipps zu kostenfreien Erlebnissen in San Francisco hält die Website von SF Travel bereit: www.sftravel.com/article/dont-miss-these-free-things-to-do-san-francisco.
Beitragsbild: Mission Dolores Park. Foto: SF Travel | Alison Yin Photography
Buchtipp: Kalifornien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade
Kaum eine Region der Welt erscheint aus der Ferne so vertraut wie Kalifornien. Die Film- und Fernsehindustrie versorgt seit über hundert Jahren die Welt laufend mit Bildern der Städte und Landschaften. Etwa 50 Millionen Touristen wählen Kalifornien jährlich als Reiseziel. Jeder kennt das Hollywood-Zeichen und die Golden Gate Bridge – Orte, die unter dem Massentourismus leiden.
Marion Renk-Rosenthal teilt in diesem Buch ihre Geheimtipps; von den Marihuana-Feldern im hohen Norden bis zur Chicano-Kunstszene nahe der mexikanischen Grenze. Die 50 Tipps beinhalten entlegene Wanderungen, Panorama-Fahrstrecken abseits der üblichen Pfade und Aktivitäten, die Einheimische bevorzugen. Alles so organisiert, dass Besucher sie leicht erreichen und kombinieren können. Es geht von der Wildnis in die Metropolen, wo man mit neuen Aspekten alte Attraktionen ganz neu erfährt wie zum Beispiel ein Eintauchen in das afroamerikanische Los Angeles. Die Tipps vermitteln auch vielen wiederkehrenden Besuchern neue, authentische und unvergessliche Erlebnisse im Golden State.
Über die Autorin: Die Hamburgerin Marion Renk-Rosenthal hat kurz nach dem Ende ihres Studiums Kalifornien als Wahlheimat erkoren. Sie lebt seit 1986 im Großraum Los Angeles, wo sie als Autorin und Produzentin für deutsche Medien tätig ist. 1997 schrieb sie ihr erstes Reisebuch. Seitdem genießt sie auch touristische Aufträge als Ausbilderin sowie Tour- und Reiseleiterin. Ihre Touren sind „Reportagen live vor Ort”. renk-rosenthal.com
Bibliografische Angaben
- Taschenbuch: 256 Seiten, 264 Fotos, 10 Karten
- Verlag: 360° medien; 1. Auflage (Mai 2022)
- Format: 11,5 cm x 16,5 cm
- ISBN: 978-3-96855-279-8
- Bestellmöglichkeit (16,95 €, innerhalb Deutschlands versandkostenfrei): https://360grad-medienshop.de/USA-kalifornien (oder bei Eurem Buchhändler)