31. März 2020
Tarzans Schatz und die Heimat der Meerjungfrauen: Die Geheimnisse von Floridas Quellflüssen
Wie in vielen Lebenslagen, so gilt auch im Floridaurlaub die Maxime: Immer einen kühlen Kopf bewahren. Bei bis zu 360 Sonnentagen im Jahr ist dies im Sunshine State oftmals leichter gesagt als getan. Erfolgsgaranten zu jeder Jahreszeit sind die durch glasklares, konstant 23 Grad kühles Quellwasser gespeisten Flüsse im inneren Floridas, die darüber hinaus noch viele Geheimnisse hüten, die es sich zu entdecken lohnt.
Durchblick mit dem ersten Glasbodenboot der Welt
Wir beginnen unsere Reise im Herzen Floridas, im Silver Springs State Park in der Nähe von Ocala. An diesem historischen Ort wurde das Glasbodenboot erfunden. Selbiges ermöglicht nicht nur einen ungetrübten Blick auf die vielen Fische, Manatis und Alligatoren, sondern auch auf versunkene Hollywood-Requisiten, antike indische Artefakte und sogar ein Schiffswrack. Im Silver Springs State Park entstanden viele Unterwasseraufnahmen für die James-Bond-Filme „Sag niemals nie“, „Feuerball“ und „Moonraker“. Besonders die Kampfszene zwischen Roger Moore und einer Pythonschlange dürfte vielen in Erinnerung geblieben sein.
Tarzans Quelle
Etwas weiter nördlich, in unmittelbarer Nähe zu Floridas Hauptstadt Tallahassee, liegt die weltweit viertgrößte Süßwasserquelle der Welt und die größte der USA: Wakulla Springs. Besucher genießen hier die zahlreichen Wanderwege durch die dichte Vegetation des mit Zypressen bewachsenen Sumpfgebietes oder einen Sprung ins kühle Nass, denn der Fluss lädt an ausgewiesenen Stellen zum Schwimmen ein. Auch hier stoßen Gäste auf die Kombination aus Glasbodenboot und Hollywood. Denn am Ende der Bootstour führt der Weg vorbei an Schildkröten, Manatis und Alligatoren zum berühmten Tarzan Baum, von dem sich in den vierziger Jahren die Filmlegende Johnny Weissmüller für „Tarzans geheimer Schatz“ in die Tiefen des Dschungels schwang.
Schwimmen neben Meerjungfrauen
Ein weiteres Geheimnis wird im Westen Floridas gelüftet, etwa eine Autostunde von Tampa entfernt. Als vor fast 500 Jahren spanische Seefahrer den Sunshine State besiedelten, hielten sie Manatis oft für Meerjungfrauen. Ganz falsch lagen sie damit aber nicht, denn hier in Weeki Wachee begeistern seit 1947 Meerjungfrauen ihr Publikum. Diese älteste „Roadside Attraction“ Floridas entstand weit vor Disney und Co. Das Amphitheater des Weeki Wachee Springs State Parks wurde unter der Wasseroberfläche der örtlichen Quelle gebaut. Hier holen die Darstellerinnen während ihrer Interpretation von Hans Christian Andersens „Die kleine Meerjungfrau“ durch die fest installierten Luftschläuche des Beckens Luft – begleitet von Schildkröten, Fischen und manchmal auch Manatis – während sich nur wenige Meter entfernt Besucher selbst in den Quellen erfrischen.
Tauchen mit dem Teufel
Zwei Stunden weiter nördlich, in der Nähe der Universitätsstadt Gainesville, fühlen sich alle Besucher wohl, für die es noch gerne eine Etage tiefer ins Wasser gehen darf. Denn in Ginnie Springs gehen ambitionierte Taucher auf Entdeckungstour durch die unterirdischen Höhlen Floridas, die hier die klangvollen Namen Devil’s Eye, Devil’s Ear und Little Devil tragen. Das Teufelsauge ist nur ein paar Meter tief, doch bereits hier begegnen einem die vielen Flusskrebse und Schildkröten. Und wer seinen persönlichen Tanz mit dem Teufel noch etwas verschieben will, der geht ganz einfach nach Herzenslust schwimmen, paddeln, tauchen oder schnorcheln.