USA: Nationalparks, die noch nicht jeder kennt

20. Juli 2022

USA: Nationalparks, die noch nicht jeder kennt

Das Reiseland USA erfreut sich in diesem Jahr immer größerer Beliebtheit. Viele Reisende wollen endlich mal wieder amerikanische Luft schnuppern und die Schönheiten des Landes entdecken. So erfreuen sich gerade auch die bekannten Nationalparks wie der Grand Canyon, Rocky Mountains oder Yellowstone Nationalpark, der dieses Jahr sein 150-jähriges Jubiläum feiert, großer Beliebtheit und Nachfrage. Um den Besucherströmen zu entgehen, bieten sich aber auch kleinere und bisher unbekanntere Nationalparks für Erkundungen an, die in ihrer Schönheit den Großen in nichts nachstehen. Wir haben sechs unbekannte Schönheiten zusammengestellt.

Ein unterirdisches Labyrinth für Höhlenforscher – Mammoth-Cave-Nationalpark, Kentucky

Mammoth Cave National Park. Foto: Brand USA
Mammoth Cave National Park. Foto: Brand USA

Der Mammoth-Cave-Nationalpark im südlichen Zentrum Kentuckys schützt neben einem Abschnitt des hügeligen grünen Flusstals am Green River das längste bekannte Höhlensystem der Erde. Der erste Mensch trat vor etwa 4.000 Jahren durch den imposanten Bogen in die Mammoth Cave. Heute können Besucher die insgesamt über 600 Kilometer langen Höhlen auf eigene Faust erkunden oder an einer der informativen Touren teilnehmen, die von Park Rangern angeboten werden. Der Park verdankt seinen Namen den komplexen Labyrinthen und riesigen Mammut-Kammern unter der Erde. Zurück an der Tagesoberfläche warten reizvolle Wanderwege durch die beeindruckende Vielfalt der Natur und entlang der beiden den Park durchlaufenden Flüsse. https://www.visittheusa.de/destination/mammoth-cave-nationalpark

Die weiße Wüste der USA – White Sands National Park, New Mexico

White Sands National Park. Foto: Larry Mills, creative commons, wikimedia, CC BY 2.0
White Sands National Park. Foto: Larry Mills, creative commons, wikimedia, CC BY 2.0

Wie ein Meer aus Sand erhebt sich der White-Sands-Nationalpark glitzernd aus dem Herzen des Tularosa Beckens inmitten der Wüste New Mexicos. Der Gips, aus dem die White Sands bestehen, bildete den Grund eines flachen Meeres, das diese Region vor 250 Millionen Jahren bedeckte. Er stammt aus den San Andres und Sacramento Mountains und wurde über die Millionen Jahre hinweg nach der Hebung der Berge von Flüssen und Regenfällen in das Tularosa Basin gespült, wo er sich nun in Form der teils kunstvoll geschwungenen Dünen auftürmt. Das Dünenfeld im White Sands National Monument ist sehr dynamisch, wobei sich die aktivsten Dünen mit einer Geschwindigkeit von bis zu neun Metern pro Jahr Richtung Nordosten bewegen. Besucher sollten ausreichend Wasser mitbringen, im Sommer können die Temperaturen hier sogar die 40-Grad-Marke überschreiten. Beliebt sind deshalb auch die geführten Sunset Strolls, die von Rangern begleitet werden. https://www.visittheusa.de/state/new-mexico

Wildnis pur – North Cascades National Park, Washington State

Der North-Cascades-Nationalpark im Norden des US-Bundesstaats Washington umfasst mehr als 2.040 Quadratkilometer im Hochgebirge des namensgebenden Gebigszugs, der Kaskadenkette. Nur die Hochlagen gehören zum nahezu durch den Menschen unbeeinflussten Nationalpark, das Tal des Skagit Rivers mit seinen drei Stauseen ist als Ross Lake National Recreation Area ausgewiesen und teilt den Nationalpark in einen nördlichen und einen südlichen Teil. Im Süden geht der Park in die Lake Chelan National Recreation Area über. Landschaftlich geprägt wird der North-Cascades-Nationalpark von imposanten Berggipfeln. Mehr als dreihundert Gletscher gibt es in dem wasserreichen Gebiet zu entdecken. Ausgedehnte Täler mit beeindruckenden Wasserfällen erfreuen die überschaubaren Besucher. Touristische und andere Infrastruktur gibt es nur in den National Recreation Areas, der Nationalpark ist nicht erschlossen.  Daher ist er der am wenigsten besuchte Nationalpark der Vereinigten Staaten außerhalb Alaskas. Zu den Besucher-Aktivitäten zählen Wandern, Fischen, Bootfahren, Vogelbeobachtungen und Camping. https://www.visittheusa.de/destination/seattle

Auf den Spuren der Ureinwohner – Mesa Verde National Park, Colorado

Mesa Verde National Park. Foto: Brand USA
Mesa Verde National Park. Foto: Brand USA

In der Ebene westlich der Rocky Mountains, am Colorado Plateau auf einer dicht bewaldeten, grünen Hochfläche, liegt der Mesa-Verde-Nationalpark (spanisch für „grüne Tafel“) – der kulturhistorisch bedeutendste Nationalpark der USA.  Er vermittelt einen faszinierenden Einblick in die Kultur der frühen Pueblo-Indianer, die mehr als 700 Jahre lang – von etwa 550 bis 1300 n. Chr. – im Südwesten von Colorado gelebt haben. Im Park gibt es über 4.000 erforschte archäologische Stätten, darunter auch über 600 der charakteristischen Cliff Dwellings (übersetzt: Klippenwohnungen), die zu den bedeutendsten und am besten erhaltenen Zeitzeugnissen dieser Art in den USA gehören. Um die Bedeutung dieser historischen Stätten besser zu verstehen, empfiehlt sich die Teilnahme an einer geführten Tour. Park Ranger bieten das ganze Jahr über Rundgänge durch die Ruinen an, bei denen das Alltagsleben der Bewohner vor Hunderten von Jahren erklärt wird. Außerdem gibt es im Mesa-Verde-Nationalpark auch zahlreiche Wanderwege, die oft zu Aussichtspunkten mit fantastischem Panoramablick über die Wüstenlandschaft führen. Auch am Abend werden spezielle und von Rangern geführte Programme für Besucher angeboten, außerdem bietet sich der Park besonders gut für Sternbeobachtungen an. https://www.visittheusa.de/destination/mesa-verde-nationalpark

Auge in Auge mit dem Elch – Isle Royal National Park, Michigan

Elch im Isle Royale National Park. Foto: Pure Michigan
Elch im Isle Royale National Park. Foto: Pure Michigan

Der abgeschieden in Michigan im Mittleren Westen der USA gelegene Isle-Royale-Nationalpark erstreckt sich über mehrere Inseln in der nordwestlichen Ausbuchtung des Lake Superior. Die abgelegene Insel ist nur mit dem Boot oder Wasserflugzeug zu erreichen und ist geprägt von dichten Wäldern, unberührten Seen und kühlen Höhlen. Und natürlich von seiner Fauna, die unter anderem aus Wölfen, Bibern, Füchsen und vielen Vogelarten besteht. Vor allem aber Elche sind im Park sehr präsent. Die Wahrscheinlichkeit, einem davon entlang der Wanderpfade, in den Sümpfen oder in einem der Seen zu begegnen, ist hoch. Auch gibt es hier zahlreiche Chlorastrolit-Vorkommen (auffällige grüne Halbedelsteine). Das Herzstück der Insel sind ihre Wanderpfade, allen voran der 69 Kilometer lange Greenstone Ridge Trail, der über den namensgebenden Gebirgskamm und an den malerischen Naturszenerien entlangführt. https://www.visittheusa.de/experience/5-fantastische-unternehmungstipps-fur-den-isle-royale-nationalpark

Fast im Paradies - der Nationalpark von Amerikanisch-Samoa

Nationalpark von Amerikanisch Samoa. Foto: Brand USA
Nationalpark von Amerikanisch Samoa. Foto: Brand USA

Der der „Paka O Amerika Samoa“ (so die Namensgebung der Einheimischen) ist der wohl ungewöhnlichste Nationalpark überhaupt, den die USA zu bieten haben. Tausende von Kilometern entfernt vom nordamerikanischen Kontinent erstreckt sich der Nationalpark von Amerikanisch-Samoa über drei Trauminseln namens Tutuila, Ofu und Ta’u, die mitten im südlichen Pazifik liegen. Ein Besuch des Nationalparks an Land bedeutet, an den Stränden entlangzuspazieren, im Regenwald zu wandern und die Ausblicke von den Klippen aus zu genießen, archäologische Stätten und Schauplätze des Zweiten Weltkrieges aufzusuchen, landschaftlich reizvolle Straßen abzufahren, abgelegene Dörfer zu besuchen und den Lata Mountain zu erklimmen. Im Wasser warten perfekte Schnorchel-Bedingungen: Im unberührten Korallengebiet des Nationalparks sind mehr als 800 Fischarten heimisch. Besucher können aber auch mit einem Boot zum Fagatele Bay National Marine Sanctuary übersetzen, wo sie mit Delfinen, Meeresschildkröten, Oktopussen und vielen anderen Meeresbewohnern schwimmen können. Im Herbst kommen vor Samoa viele Buckelwale zur Paarung zusammen. Ein Besuch von Amerikanisch Samoa ist mit einer sehr langen Anreise verbunden, dafür bietet die Region aber auch Natur pur in einer der unberührtesten Landschaften, die es überhaupt noch auf der Welt gibt. https://www.visittheusa.de/state/amerikanisch-samoa

Buchtipp: USA - Naturparks im Westen (TravelGuide)

Die USA sind weltweit das drittbeliebteste Reiseland und das hat natürlich seine Gründe. Für viele Touristen ist die einzigartige Natur speziell im (wilden) Westen der ausschlaggebende Grund für die Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Besonders hier spürt man  noch den legendären „Geschmack von Freiheit und Abenteuer“ und die unendliche Weite der verschiedenen Landschaftsformen.

Die Größe des Landes erfordert aber auch eine akribische Reisevorbereitung. Egal, ob man mit dem Bus, einem Mietwagen oder dem Wohnmobil  unterwegs ist – mit zahlreichen Tipps und Hinweisen zu 50 interessanten Reisezielen soll dieses Buch dabei helfen, dass der nächste Urlaub im Westen der Vereinigten Staaten zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.

Über den Autor: Oft prägt die Kindheit das spätere Leben. Wolfgang Förster (Jahrgang 1955) wuchs mit James Stewart und John Wayne auf – seine Eltern führten ein Kino. Vielleicht ist dies der Grund für seine spätere Nordamerika-Affinität. Nach seiner Hochzeit in Las Vegas wurden die USA zu seiner Lieblingsdestination.

Der bisherige Höhepunkt seiner zahlreichen Reisen war ein Sabbatical, während dessen er zusammen mit seiner Frau 33 US-Staaten besuchte und mit dem Wohnwagengespann weit über 40.000 Kilometer zurücklegte. Die unzähligen Fotos, die  Erlebnisse und Erfahrungen verarbeitet er in seinen lesenswerten Berichten und Reiseführern.

  • Taschenbuch: 256 Seiten, 215 Fotos, 7 Karten
  • Verlag: 360° medien; Auflage: 1 (Mai 2022)
  • Format: 11,5 cm x 16,5 cm
  • ISBN: 978-3-96855-008-4
  • Preis: 16,95 €

Weitere Informastionen und Bestellmöglichkeit (oder im Buchhandel sowie über Amazon): https://360grad-medienshop.de/USA-Naturparks-Westen-Travelguide 

Beitragsbild: Wandern im Isle Royale National Park. Foto: Pure Michigan